Rundgang

Stadtrundgang durch Homberg (Efze)

Sie ist eine der schönsten und größtenteils unentdeckten Schönheiten Nordhessens: die Fachwerkstadt Homberg (Efze). Begeben Sie sich auf Entdeckungstour durch die Gassen dieser „Perle Nordhessens“. Unternehmen Sie diese Tour mit Hilfe unseres Stadtplans, der Sie auf dem Weg des Rundgangs zu den einzelnen, nummerierten Sehenswürdigkeiten führt. Sie könnnen sich über jede Sehenswürdigkeit unten in Bild und Text informieren.



Sehenswürdigkeiten

Neues Tor (1)

Unser Stadtrundgang beginnt am Neuen Tor (1), dem einzigen Stadttor, das bis heute erhalten geblieben ist. 1536 ließ Landgraf Philipp den ursprünglich eigenständigen Stadtteil „Freiheit“ eingliedern, zu diesem Anlass wurde das Neue Tor in die Stadtmauer gebrochen.

Altstädter Brauhaus (2)

Weiter geht es nach links in die Untergasse, vorbei am Altstädter Brauhaus (2) in der Entengasse, wo bis zum Ende des 19. Jh. Bier gebraut wurde.

Westheimer Tor (3)

Der Rundgang führt uns nun die Untergasse entlang bis zum Westheimer Tor (3). Hier befand sich in der Vergangenheit eine dreiteilige Toranlage. Heute fällt von hier aus der Blick auf das Metallgestell, das im Sommer mit Blumen im Frühjahr und Herbst mit einer Nachbildung des Tores und im Winter weihnachtlich geschmückt wird.

Altes Landratsamt (4)

Wir gehen nach rechts in die Westheimer Straße und passieren auf der linken Seite ein großes Bürgerhaus aus dem 17. Jh. (4), in dem sich von 1865 bis 1891 das Landratsamt befand. An der linken Seite des Hauses befinden sich die Reste eines Renaissanceportals eingemauert, die aus einem Haus stammen, das im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde. Vor dem ehemaligen Landratsamt befindet sich ein Brunnen aus dem 16. Jh. der 2005 freigelegt wurde. Auf dem Brunnenrand sitzt die Bronzeskulptur einer Besenverkäuferin die an den „Besenmarkt“ erinnert, die Figur stammt vom Kasseler Professor und Bildhauer Ewald Rumpf.

Weißer Hof (5)

Weiter auf der linken Seite befindet sich der sog. „Weiße Hof“ (5). Dieses Fachwerkhaus wurde von der Wollhändlerfamilie Bischof errichtet, die es zeitweise den Karmelitern überließ. Es ist eines der Gebäude, das den Dreißigjährigen Krieg überstand.

Löwenhaus (6)

An der Ecke zur Marktgasse befindet sich das „Löwenhaus“ (6), das im Jahre 1617 von der Familie Ellenberger errichtet wurde. Bemerkenswert sind das reich verzierte Fachwerk und das Renaissanceportal. Der Name des Hauses erinnert noch an die „Löwen-Apotheke“, die sich von 1664 bis 1721 in diesem Haus befand.
Der Weg führt uns nun an einer weiteren Bronzeskulptur von Ewald Rumpf vorbei, die an das Grimm-Märchen „Brüderchen und Schwesterchen“ erinnert.

Mittelalterliche Schirnen (7)

Nun überqueren wir den Marktplatz. Auf der linken Seite befinden sich die mittelalterlichen Schirnen (7) unterhalb des Kirchplatzes. Die ehemals offenen Schirnen dienten vor allem Fleischern und Bäckern als Verkaufsräume. Hier befand sich ebenfalls die öffentliche Garküche.

Landgraf Philipp-Denkmal (8)

Auf dem Marktplatz treffen wir auf das Denkmal Landgraf Philipps des Großmütigen (8), der 1526 die Homberger Synode in der Marienkirche einberief und anschließend die Reformation in Hessen einführte. Auch dieses Bronzedenkmal ist das Werk von Ewald Rumpf.

Geburtshaus von Ludwig Mohr (9)

Dreht man nun Landgraf Philipp den Rücken zu, schaut man auf das Geburtshaus von Ludwig Mohr (9) am Marktplatz 11. In der Erzählung „Rot-Weiß“ von 1869 berichtet der Schriftsteller über den „Dörnbergschen Aufstand“ gegen Jérôme Bonaparte, der in Homberg seinen Anfang nahm.

Gasthaus "Krone" (10)

Links an der Ecke zur Entengasse und Holzhäuser Straße sehen wir die „Krone“ (10), eines der ältesten Gasthäuser Hessens. Das imposante Fachwerkhaus stammt aus dem Jahr 1480 und ist somit eines der ältesten noch stehenden Häuser Hombergs, da es im Dreißigjährigen Krieg unter besonderem Schutz stand und deshalb verschont wurde.

Löwenapotheke (11)

Weiter geht der Rundgang nach links in Richtung Rathaus. Vorher wenden wir jedoch den Blick nach rechts auf die „Löwenapotheke“ (11), einem klassizistischen Bau und ein typisches „Fünffensterhaus“ aus der Hugenottenzeit. Eine Apotheke befindet sich schon seit 1721 in diesem Haus.

Engelapotheke (12)

Ein paar Schritte weiter befindet sich auf der rechten Seite das größte Fachwerkhaus am Marktplatz, die „Engelapotheke“ (12), errichtet im Jahr 1668. Heute beherbergt sie das „Haus der Reformation“ und das „HohenburgMuseum“.

Rathaus (13)

Nun bewegen wir uns auf das Homberger Rathaus (13) zu. Ursprünglich um 1440 entstanden, wurde das Rathaus im Dreißigjährigen Krieg 1636 zerstört. 1704 begann der Wiederaufbau und wurde 1767 vollendet, woran noch die Jahreszahl in der Wetterfahne erinnert. Im 19. Jh. erfolgten weitere Umbauten. Über dem Rathaus-Kellereingang befindet sich im Mauerwerk noch die „Homberger Elle“, eine mittelalterliche Maßeinheit von 54,4 cm Länge, die eine Bedeutung bis in den Thüringer Raum hatte.

Hochzeitshaus (Heimatmuseum) (14)

Weiter geht es zum „Hochzeitshaus“ (14) von 1517, das als städtisches Festhaus diente. Der angrenzende Küchenbau wurde 1582 erbaut. Das Gebäude blieb im Dreißigjährigen Krieg unversehrt. Heute beherbergt das Haus das Heimatmuseum.

Kyffhäuser Museum (15)

Der Rundgang führt nun weiter die Hochzeitsgasse hinauf. Auf der rechten Seite erreichen wir das Kyffhäuser-Museum (15), einer in Deutschland einmaligen Einrichtung.

Pförtchen in der Hochzeitsgasse (16)

Nun gelangen wir zum malerischen „Pförtchen in der Hochzeitsgasse“ (16), die ursprünglich einzige Fußgängerpforte zur Hohenburg mit angrenzenden Stadtmauerteilen und Wehrgang.

Ehemaliges Amtsgericht (17)

Die nächste Station des Stadtrundganges ist das ehemalige Amtsgericht (17). Hier befand sich bis 1783 ein weiteres Stadttor, das sogenannte Obertor.

Zehntscheune - Mittelalterliches Wirtschaftsgebäude (18)

Nun geht es entlang der Bergstraße zur nächsten Station, einer ehemaligen mittelalterlichen Scheune aus dem 15. Jahrhundert. Das Gebäude wurde vorbildlich restauriert und ist heute ein Versammlungs-und Veranstaltungsraum. Bemerkenswert ist hier der original erhaltene "Stipp-Putz".

Burgsitz von Baumbach (19)

Gegenüber befindet sich der Burgsitz von Baumbach (19), 1543 von Ludwig von Baumbach erbaut und von 1840 bis 1855 hatte hier die Taubstummenschule ihren Sitz. Heute wird das Gebäude von der evangelisch-lutherischen Gemeinde als Jugendgästehaus genutzt.

Dörnberg-Tempel (20)

Der nächste Anlaufpunkt ist der Dörnberg-Tempel (20), der auf den Fundamenten des „Bächtenturms“ errichtet wurde. Dieser Ort diente 1809 wohl als Treffpunkt der Teilnehmer des Dörnberg-Aufstandes.

Burgsitz von Bardeleben (21)

Es geht nun wieder abwärts die Bischofstraße entlang. Auf der rechten Seite befindet sich der Burgsitz von Bardeleben (21), der 1654 von Hilmar von Bardeleben auf den Trümmerrestern zweier zerstörter Häuser errichtet wurde. Fundament und Fachwerk des Erdgeschosses stammen noch aus mittelalterlicher Zeit. Heute befindet sich in diesem Gebäude das Stadtarchiv.

ehemaligen Kaserne (22)

Der Weg führt weiter durch die Kirchgasse zur ehemaligen Kaserne (22), so genannt, weil dort im 18. Jahrhundert das kurhessische Jägerbataillon eine Garnison einquartiert hatte.

alte Schulhaus (23)

Gleich daneben passieren wir das alte Schulhaus (23), ein Fachwerkgebäude aus dem 18. Jh. Ludwig Mohr unterrichtete an der im 19. Jh. hier untergebrachten Höheren Töchterschule.

Stadtkirche St. Marien (24)

Der Stadtrundgang führt uns nun zu einer der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Hombergs, der Stadtkirche St. Marien (24), auch Reformationskirche genannt, weil hier 1526 die Homberger Synode stattfand. Die evangelische Stadtkirche St. Marien zählt zu den schönsten gotischen Baudenkmalen in Nordhessen. Der Bau der dreischiffigen Hallenkirche wurde etwa 1340 begonnen. Eine Tafel neben dem Hauptportal verweist auf den Turmbaubeginn in 1374, eine weitere Erinnerungstafel an das Ereignis der Synode. Im Innern der Kirche ist vor allem das Reformationsfenster mit der Darstellung der Homberger Synode im Chor bemerkenswert, sowie die Reliefs der Kreuzweg-Stationen im nördlichen Seitenschiff.

Relief Hans Stadens (25)

Der Weg führt nun zurück zum Rathaus zur sog. „Simbelschanze“, an der das Relief Hans Stadens (25) angebracht ist, einer der wichtigsten Persönlichkeiten aus Homberg. Staden wurde 1526 in Homberg geboren und wurde durch seine Reiseberichte nach Brasilien, der „Wahrhaftigen Historia“ von 1557, berühmt.

Stadthaus derer von Baumbach (26)

Gegenüber in der Obertorstraße sehen wir das Stadthaus derer von Baumbach (26) mit erhaltenem Renaissanceportal.

„Haus Landesfeind“ (27)

Wir gehen die Salzgasse entlang, vorbei am sog. „Haus Landesfeind“ (27) und ehemaligem landgräflichen Burglehen auf der linken Seite, das von 1658 bis 1868 im Besitz der Familie Murhardt war. Im 19. Jh. befand sich hier zeitweise das Landratsamt.

Fachwerkhaus Nr. 7 (28)

Das Fachwerkhaus Nr. 7 (28) gegenüber, stammt aus dem Jahr 1691 und diente dem Arzt Dr. de Beauclair als Wohnsitz.

Haus Nr. 9 (29)

Im Haus Nr. 9 (29) befanden sich die ehemalige Synagoge und ein Schulraum der jüdischen Gemeinde von 1908 bis 1930.

Haus des Schultheissen (30)

Wir biegen in die Webergasse ein und gehen bis zum Haus des Schultheissen (30), das sich auf der rechten Seite an der Ecke zur Holzhäuser Straße befindet. Das große Haus stammt aus dem 16. Jh. Eine Sandsteintafel mit Engel und Schwert könnte auf die Funktion als Wohnung des Schultheissen hinweisen

„Gotischen Haus“ (31)

Weiter geht es in Richtung Untergasse bis zum so genannten „Gotischen Haus“ (31) das vermutlich eines der ältesten Wohnhäuser Hombergs ist und vermutlich Mitte des 15. Jh. erbaut wurde. Das Fachwerkhaus wurde im 20. Jh. aufwendig restauriert und wird heute als Gaststätte genutzt.

Pulverturm (32)

Die nächste Sehenswürdigkeit des Rundganges ist einer der beiden noch erhaltenen Wehrtürme, der so genannte Pulverturm (32). Er war seit dem 13. Jh. Bestandteil des Mauerrings der Befestigungsanlage und diente früher auch als Gefängnisturm.

„Wallensteinsches Stift“ (33)

Überquert man nun die Wallstraße und läuft in Richtung Busbahnhof, fällt der Blick auf das ehemalige „Wallensteinsches Stift“ (33). Das große Fachwerkgebäude entstand im 17. Jh. für den landgräflichen Geheimrat Scheffer und wurde vom freiadeligen Wallensteinschen Damenstift genutzt, daher der Name. Später befand sich hier das Kasseler Lehrerseminar.

„Hospital zum Heiligen Geist“ (34)

Der nächste Anlaufpunkt ist das „Hospital zum Heiligen Geist“ (34). Das ehemalige Hospital wurde 1368 vom Priester Heinrich Bischof zusammen mit anderen Mitgliedern der Homberger Kaufmannsgilde gestiftet, der einer reichen Wollhändler-familie entstammte. Erhalten geblieben ist von der ursprünglich mehrteiligen Anlage nur der Hospitalflügel.

Stadthalle (35)

Der Rundgang führt nun zur Stadthalle (35) in der Ziegenhainer Straße, einem Jugendstilgebäude, das 1911 entstanden ist. Es diente nach 1923 als Raiffeisenlager. Im 20. Jh. wurde das Gebäude renoviert und wird nun seit 1991 als Stadthalle genutzt.

Ehemaliges preußisches Lehrerseminargebäude (36)

Auf der linken Seite in Richtung Stadt passieren wir nun das ehemalige preußische Lehrerseminargebäude (36), welches 1879 eingeweiht wurde. Nach 1923 erfuhr der Komplex unterschiedliche Nutzungen, u. a. diente es 1945 als Lazarett. Seit 1961 hat hier das Theodor-Heuss-Gymnasium seinen Sitz.

Stadtpark „Alter Friedhof“ (37)

Wir gehen weiter bis zum Ende der Ziegenhainer Straße hinauf und gelangen zum Stadtpark „Alter Friedhof“ (37) auf der linken Seite gegenüber vom Westheimer Tor. Die heutige Parkanlage diente zunächst als Begräbnisstätte der landgräflichen Vögte und Beamte, wurde aber ab 1580 als städtischer Friedhof genutzt. Sehenswert sind die noch vorhandenen Grabsteine aus dem 17.–19. Jh. Hier findet jedes Jahr das inzwischen sehr beliebte Weinfest statt.

Hermann-Schafft-Schule (38)

Die letzte Station des Stadtrundganges ist die Hermann-Schafft-Schule (38), 1855 erbaut. Ein Erweiterungsbau wurde 1911 angefügt, heute Hörbehindertenschule des Landeswohlfahrtsverbandes. Die Schule ist nach dem Enkel von Christian Schafft benannt, der bereits 1837 eine Taubstummenanstalt in Homberg gründete.