Klimaschutz

Klimaschutzpreis des Landkreises überreicht

KiTa Osterbach überzeugte mit dem Projekt „Pflanzenexperiment“: Ein Blumentopf wird zum eigenen „Pflanzgärtchen“

Einen symbolischen Scheck in Höhe von 1.500 € überreichte der Dezernent des Dezernats für Energie und Klimaschutz des Schwalm-Eder-Kreises und Jurymitglied, Markus Karl Pollok am Freitag, 15. März 2024, im Rahmen der Auszeichnung des Klimaschutzpreises 2023 an die Erzieherin Corinna Wiera. Sie hatte die Bewerbung für die Kindertagesstätte Osterbach in Homberg (Efze) auf den Weg gebracht und den Klimaschutzpreis für die Einrichtung gewonnen. Mit bei der festlichen Verleihung waren der Kreisbeigeordnete und Jurymitglied Helmut Balamagi, Hombergs Bürgermeister Dr. Nico Ritz, der Energiebeauftragte des Kreises und Jurymitglied Tobias Rimpau, Jury-Mitglied Frau Böttcher, die Erzieherinnen und die Kinder der Pumuckl-Gruppe, die stv. Fachbereichsleiterin Julia Raile-Sechtling und die stv. Leiterin der KiTa Osterbach, Randy Schäfer.

Dezernent Markus Karl Pollok lobte die Kreativität des Projektes und sah es als gute Möglichkeit, Kindern praktisch die Wertschätzung und den Respekt im Umgang mit der Natur beizubringen und so von klein auf die bewahrende Pflege mit Flora und Fauna zu trainieren, ja schon früh ein Umweltbewusstsein zu entwickeln.

Bürgermeister Dr. Nico Ritz bedankte sich beim Landkreis und dessen Jury für den Preis und betonte, dass die Entscheidung für die KiTa Osterbach spreche und für das, was sie vor Ort leiste. Die Arbeit in den KiTas sei in den letzten Jahren nicht unbedingt einfacher geworden, sagte Nico Ritz. „Dass ihr trotzdem auch diese Bewerbung erfolgreich gestaltet habt, zeigt die gute Leistung eures Teams und die Qualität, die in unserer KiTa steckt. Dieser Preis ist die Bestätigung und ein Lob für die Arbeit, die hier geleistet wird“, betonte Ritz.

Seit zwei Jahren dürfen auch Kindertageseinrichtungen an der Ausschreibung des Klimaschutzpreises teilnehmen. Im Jahr 2019 gewann für Homberg die Freiwillige Feuerwehr Wernswig e.V. den ersten Platz in der Kategorie Vereine, mit dem Projekt „Jugendarbeit im Bereich Umweltschutz und Eigenleistungen bei der energetischen Sanierung“

Das Projekt „Pflanzenexperiment“
Vor zwei Jahren machte sich Erzieherin Corinna Wiera für die KiTa Osterbach an die Arbeit und bewarb sich für den Klimaschutzpreis 2023 des Kreises mit dem Projekt „Pflanzenexperiment“. „Ich habe nicht damit gerechnet, dass wir eine Chance haben und mich dann umso mehr gefreut, als es geklappt hat.“ Und dann wurde es auch noch der erste Preis mit einem Preisgeld von 1.500 €.

Mit der Bewerbung möchte die KiTa Osterbach das „Pflanzenexperiment“ auch einem größeren Kreis vorstellen, welches von Ende März bis Juni 2022 durchgeführt wurde. Im Frühjahr 2022 erhielt die KiTa Blumentöpfe von einer Familie geschenkt, Schnell kam der Wunsch auf, dass sich jedes Kind ein Töpfchen aussuchen möchte, um ein eigenes „Pflanzgärtchen“ zu gestalten. Vorher beschäftigten sich die Kinder mit der Frage, was eine Pflanze denn alles zum Wachsen benötigt. Es wurde eine Testpflanzung gestartet. Kresse wurde in ein Töpfchen gepflanzt. Die üppig wachsenden Kressepflanzen konnten bewundert werden und anschließend in den folgenden Tagen zum Kosten auf ein Butterbrot gegeben oder zum Dippen mit Gemüse als Kräuterquark beim Frühstück gegessen werden.

Corinna Wiera berichtet: „Nachdem wir nun wussten, was eine Pflanze alles zum Wachsen braucht, haben die Kinder sich mit Feuereifer an die Gestaltung ihrer Pflanzgärtchen gemacht. Jedes Kind hat seinen ausgewählten Blumentopf mit Keramikstiften und verschiedenen Materialien nach Lust und Laune verziert. Gemeinsam befüllten wir dann unsere Blumentöpfe mit Erde und steckten eine Zuckererbse hinein. Im Anschluss daran bedeckten wir die Zuckererbse mit Erde, drückten diese mit unseren Handflächen vorsichtig fest und gossen sie an. Nun mussten wir wieder warten, beobachten und warten… .“

Täglich wurden die Pflanzen kontrolliert, gepflegt und gegossen. Die Kinder machten die Erfahrung, dass zu viel Wasser den Pflänzchen schaden kann. Eines Tages waren in einigen Töpfen die ersten, feinen Triebe zu sehen. Die Freude war groß, als in allen Töpfchen Triebe zu sehen waren. Das Pflänzchen wuchs und wuchs, bildete kleine Blätter und die Kinder suchten passende Stöcke und lange Strohhalme, um den Zuckererbsen einen Halt in Form einer Rankhilfe zu bieten.

„Natur“ ist schon lange Thema in der KiTa Osterbach
In ihrer Projektbeschreibung schreibt Corinna Wiera: „In unserer Pumuckl-Gruppe der Kindertagesstätte Osterbach in Homberg beschäftigen wir uns schon lange Zeit mit verschiedenen Themen rund um die Natur, wie z.B. regelmäßige Waldtage, Spaziergänge und Spiele mit unserer Gruppenhündin Mia, wöchentliches Kochen und Backen mit saisonalem Gemüse und Obst. Zusätzlich nehmen wir mit unseren Schulkindern der Gruppe nun schon das dritte Jahr praktisch bei der Betreuung des Amphibienschutzzaunes zwischen Oberbeisheim und Welferode teil und bearbeiten das Thema “Krötenschutz“ parallel dazu handlungsorientiert in Kleingruppenarbeit auf. … Sie dürfen aktiv am Krötenzaun die Tiere in den Eimern entdecken, sichern, über die Straße zum nahegelegenen Teich bringen und beobachten, wie sie ins Wasser wandern, um dort zu laichen.

Fingerspiel „Hab ein Beet im Garten mein“
Das Fingerspiel „Hab ein Beet im Garten mein“ und Bilder- sowie Sachbücher zum Thema „Wachsen“ begleiteten das Forschungsprojekt. Die vor der Gruppentür gemeinsam mit den Kindern angelegten Blumenkübel mit selbstgezogenen Sonnenblumen und insektenfreundlichen Blumen und Kräutern rundete diese schöne Aktion ab. Sie hat den Kindern und Erwachsenen neben dem Lernerfolg, die Wachstumsbedingungen von Pflanzen handelnd zu erforschen, viel Spaß und Freude bereitet.

Preisgeld kommt allen KiTa-Gruppen zugute
Das Preisgeld soll allen Gruppen der Einrichtung zugutekommen, die solche Naturprojekte machen, sagte Corinna Wiera. Mit dieser praktischen Arbeit trage man von klein auf zum Natur- und Klimabewusstsein bei und leiste damit letztendlich einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz, so Wiera.

Ein Frühlingslied der Kinder war ein passender Beitrag zur Preisverleihung.

Die Kinder der Pumuckl-Gruppe schenkten den Jurymitgliedern als kleines Dankeschön für die Preisverleihung ein Pflanzenarrangement und eine Dankeskarte. Und sie sangen zum Abschied das Lied „Immer wieder kommt ein neuer Frühling, immer wieder kommt ein neuer März, immer wieder bringt er neue Blumen, immer wieder Licht in unser Herz!“.  (di)

Dezernent Markus Karl Pollok nahm als kleines Dankeschön für die Preisverleihung ein Pflanzenarrangement mit Dankeskarte von den Kindern entgegen.