Aller.Land
Kultur.Pflanzen.Knüll: Ein vielschichtiges Netzwerk soll wachsen
Auftaktveranstaltung für die Umsetzung des Aller.Land-Projektes

Hombergs Bürgermeister und Vorsitzender des Zweckverbands Knüllgebiet Dr. Nico Ritz begrüßte die Teilnehmenden.
Nun haben wir den Salat! Um im Bild des Gartens zu bleiben“, leitete Bürgermeister und Vorsitzender des Zweckverbands Knüllgebiet Dr. Nico Ritz seine Begrüßungsrede ein. Er sagte: „Ich bin dankbar, dass der Zweckverband Knüllgebiet die Trägerschaft für das Aller.Land-Projekt übernehmen durfte. Es ist ein Riesenerfolg, dass wir als Region den Zuschlag bekommen haben! Dabei danke ich allen, vor allem den Kulturschaffenden, die sich in den Prozess eingebracht haben und Marina Saurwein vom Schwalm-Eder-Kreis, Sonja Kunze vom akp Planungsbüro, Katrin Anders und Christiane Voith für ihren Einsatz und Engagement. Ich habe richtig Lust und freue mich auf den Prozess!“ Die gemeinsame Freude über den Zuschlag mündete denn auch in Jubel und Applaus der Anwesenden.
Am Dienstag, dem 19. August 2025 fand die Auftaktveranstaltung im Kulturzentrum Krone in Homberg (Efze) statt. Der Zweckverband Knüllgebiet mit Sitz in Neuenstein hatte die Bewerbung „Kultur.Pflanzen.Knüll – ZusammenWachsen“ für die Region Knüll auf den Weg gebracht und hat jetzt die Trägerschaft des Aller.Land-Projektes inne.
Kunst- und Kulturschaffende und Projektinteressierte trafen sich, um erste konkrete Projektideen zu sammeln, den Projektablauf und geplante Projektbausteine zu besprechen.
Die Moderatorin Sonja Kunze (1), die Geschäftsführerin des Zweckverbandes Knüll Katrin Anders (2) und Marina Saurwein (3) vom Schwalm-Eder-Kreis halfen den Teilnehmenden an drei Flipcharts Anregungen, Projektideen und Strukturvorschläge zu sammeln, die sie niederschrieben: Tafel 1: Welche Projekte sind schon konkret angedacht?
Tafel 2: Was ist uns wichtig in der Umsetzungsphase?
Tafel 3: Welche Kriterien sollten bei der Auswahl von Projekten zum Tragen kommen?
Die Plakate füllten sich schnell mit Vorschlägen. Zum Schluss wurden die Ergebnisse im Plenum zusammengefasst und vorgestellt.
Mögliche Projekte
Von 2025 bis 2030 erhält die Region Knüll 1,5 Millionen Euro für Kunst- und Kulturprojekte. Dabei soll mit einem Regionalgremium vor Ort entschieden werden, welche Projekte vor Ort umgesetzt werden sollen. Über 20 Kunst- und Kulturprojekte wurden an diesem Abend benannt. Dabei sind viele Gartenprojekte, die noch in diesem Jahr an den Start gehen sollen. Und Projekte, die über einen Kleinprojektefonds gefördert werden (jährlich mit 10.000 Euro gefüllt). Noch zu entwickeln sind weitere beteiligungsorientierte Kulturprojekte.
Die Voraussetzungen für die Auswahl von Projekten sind: das Projekt muss im Knüll, im Gebiet des Schwalm-Eder-Kreises stattfinden; die Zielgruppe müssen Menschen aus dem Knüll sein; es müssen außenwirksame Projekte sein; sie müssen einen Bezug zur Demokratieförderung und Beteiligung zu den Themen Kultur und Garten haben; es muss angemessene Stundensätze für Künstlerinnen und Künstler geben; es werden Aktivitäten und Projekte, aber keine Investitionen gefördert.
Hier sollen einige Projektideen exemplarisch genannt werden:
Das Theater Drei Hasen oben plant 2026 ein Theater im Garten, es soll „Gartengespräche“ und ein „Regio-Food Festival“ geben. Offene Ateliers, eine Safari durch die Kulturlandschaft Knüll, ein Bildhauer-Symposium und einen Familienkunst-Erlebnisweg. Das sind nur einige Ideen (Berichterstattung über konkrete Projekte wird fortgesetzt).
Dabei wurden die Teilnehmenden von Katrin Anders über die Fördergrundsätze und Voraussetzungen für die Umsetzung von Projekten und Veranstaltungen informiert und sie erhielten Informationen zur Arbeit und zur möglichen Besetzung des Regionalen Gremiums.
Alle freuten sich auf die Zusammenarbeit in den nächsten fünf Jahren und einen Austausch über die weitere Vernetzung der Projektpartner untereinander.
Das Konzept: Kultur.Pflanzen.Knüll – ZusammenWachsen
Zwischen Gemüsebeet und Kompost wächst mehr als nur Grün: Das Projekt „Kultur.Pflanzen.Knüll – ZusammenWachsen“ des Zweckverbands Knüllgebiet in Hessen verwandelt Gärten in Bühnen, Beete in Begegnungsräume und Samen in Geschichten.
Die Region Knüll in Nordhessen will niedrigschwellige künstlerische Mitmach-Aktionen rund um das Thema Garten und Gärtnern anbieten. Die Formate reichen von Veranstaltungsreihen bis hin zu Angeboten wie Saatgut- und Pflanzentauschbörsen. Wie in einem lebendigen Garten entsteht auch hier Vielfalt durch Mitmachen, Pflege und gemeinsames Gestalten. Ob Saatguttausch, Pflanzaktionen oder die Veranstaltungsreihe „Einladende Gärten“ – offene Formate laden Menschen verschiedenster Hintergründe ein, mitzumachen, ins Gespräch zu kommen und aktiv zu werden.
Die „Guides für Teilhabeprojekte“ begleiten diesen Prozess, geben Impulse und lassen ein starkes Netzwerk wachsen – tief verwurzelt in der Region, mit einer Ernte, die weit über das Sichtbare hinausgeht.
„Kultur.Pflanzen.Knüll“ will so ein vielschichtiges Netzwerk wachsen lassen. Ziel ist es, dass unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Haltungen und Hintergründen (wieder) miteinander ins Gespräch kommen.
Bundesweit entwickelten im Programm „Aller.Land“ insgesamt 97 Regionen Konzepte für neue regionale Kulturvorhaben. Vier unabhängige Fachjurys wählten 30 Projekte aus, die nun umgesetzt werden. Wichtig bei der Auswahl waren die Beteiligung der Menschen vor Ort, die regionale Verankerung und Vernetzung der Projekte. Projektstart war der 1. Juli 2025, die Förderung läuft bis Ende Juni 2030.
Ziel von „Aller.Land“ ist, mit kulturellen, künstlerischen und kreativen Projekten den Zusammenhalt auf dem Land zu fördern und durch Bürgerbeteiligung die Demokratie vor Ort zu stärken. Die drei geförderten Projekte stärken auf ganz unterschiedliche Weise den gesellschaftlichen Zusammenhalt: Sie vernetzen Vereine, laden junge Menschen ein, Kunst und Kultur zu erleben, oder organisieren niedrigschwellige Treffen zum gemeinsamen Erleben von Kultur. All diese Angebote machen auch die Region Knüll noch lebenswerter – und damit die gesamte Kulturlandschaft.
Aller.Land – zusammen gestalten. Strukturen stärken.
„Aller.Land – zusammen gestalten. Strukturen stärken.“ ist ein Programm für Kultur, Beteiligung und Demokratie. Es richtet sich an ländliche, insbesondere strukturschwache ländliche Regionen in ganz Deutschland. Gefördert wird „Aller.Land“ durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) sowie durch die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb). Programmpartner ist das Bundesministerium des Innern (BMI). Der Bund stellt für das Programm von 2023 bis 2030 insgesamt 69,4 Millionen Euro aus dem Bundesprogramm Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus) sowie aus Mitteln der bpb zur Verfügung.
Weitere Infos zum Förderprogramm Aller.Land finden Sie unter:
www.allerland-programm.de (di/Fotos: Uwe Dittmer)
