Bild vom Rathaus

Bürgerinformation

Bürgerversammlung im DGH Holzhausen sehr gut besucht

Informationen über die Neukonzeption des Feuerwehrstützpunktes in Homberg und die Feuerwehr Holzhausen

Ein für den Stadtteil Holzhausen und die gesamte Stadt Homberg zentrales Thema ist die Neukonzeption des Feuerwehrstützpunktes in Homberg und der Neubau der Feuerwehr Holzhausen. 70 Bürgerinnen und Bürger kamen am Mittwochabend, 27. August 2025, in das Dorfgemeinschaftshaus in Holzhausen, um sich ausführlich über den bisherigen Werdegang der Planungen zu informieren. Stadtverordnetenvorsteher Jürgen Thurau konnte mit Bürgermeister Nico Ritz, die Vertreter des Ortsbeirats von Holzhausen mit Ortsvorsteher Wolfgang Knorr, die Stadtbrandinspektoren und Vertreter aus Politik und Stadtgesellschaft begrüßen.

„Seit 2018 sucht die Stadt Homberg einen geeigneten Standort für den neuen Feuerwehrstützpunkt“, blickte Jürgen Thurau auf den Beginn der Planungen zurück. Beschäftigt habe man sich schon seit 2016 mit dem Thema, ergänzte Bürgermeister Nico Ritz.

Aktuelle Planungen

Dabei muss die Stadt Homberg viele Bedürfnisse auf dem Areal des Sportplatzes in Holzhausen planerisch berücksichtigen. Den Lärmschutz, den Zeitpunkt für den geplanten Baustart, die Finanzierung der Maßnahme und die Sicherheit für Fußgänger waren an dem Abend die dominierenden Fragen.  

Die aktuelle Planung des dringend benötigten Neubaus sieht die Ausweisung einer Gemeinbedarfsfläche vor, damit eine Bebauung auf dem Grundstück ermöglicht werden kann. Zudem werde, so Nico Ritz, die Ausschreibung für einen Architektenwettbewerb vorbereitet und Förderanträge sollen gestellt werden.

Als grobe Kostenschätzung für die geplante Baumaßnahme rechnet Bürgermeister Ritz mit Kosten von rund 14 bis 20 Millionen Euro. Er bemerkte einschränkend: „Niemand weiß, ob es bei diesem Betrag bleibt, wenn wir in ein paar Jahren mit dem Bau beginnen.“ Deshalb sei die Stadt dringend auf Fördergelder angewiesen.

Dies sei der Grund, weshalb sich die städtischen Gremien für ein gemeinsames Gebäude für beide Feuerwehren entschieden hätten. Ritz: „Niemand hätte verstanden, wieso wir zwei neue Feuerwehrhäuser in unmittelbarer Nähe zueinander bauen. Dafür würde es auch keine Förderung geben.“

Der Fördergeldantrag soll laut dem Bürgermeister im Sommer 2027 gestellt werden. Das würde nach einem langen Zeitraum klingen, so Ritz, tatsächlich jedoch benötige die Stadt die Zeit, um u.a. das Bauleitverfahren durchzuführen.

In Zusammenarbeit mit der Feuerwehr entstanden bisher fünf Testentwürfe für mögliche Varianten, die Viktor Strak an diesem Abend vorstellte. Die Entwürfe sehen unter anderem die Anfahrt über die Straße „Am Sportplatz“ vor, die Alarmausfahrt für die Einsatzwagen wäre über eine neue Straße möglich, die etwa auf Höhe des heutigen Sportlerheims gebaut werden würde und direkt auf die Hersfelder Straße mündet. Alle Varianten unterscheiden sich, u.a. bei der Lage des Übungshofs oder bei den Zu- und Abfahrtswegen, sowie der Gebäudestellung.

Schallschutzgutachten wurde beauftragt und vorgestellt

Dies hat eine Bedeutung für den Schallschutz. Deshalb hat die Stadt Homberg ein Schallschutzgutachten in Auftrag gegeben und dieses an diesem Abend vorgestellt.

Die Ingenieurgesellschaft IBAS hat die verschiedenen Testentwürfe im Zusammenhang mit möglichen Lärmbelästigungen für die Anwohnerinnen und Anwohner untersucht und ein Schallschutzgutachten erstellt. Dr. Reinhard Wunderlich stellte die Ergebnisse vor.

Das Ergebnis ist ermutigend: Alle Testentwürfe halten den Lärmschutzpegel ein und liegen weit unter dem zulässigen Richtwert. Dr. Reinhard Wunderlich: „Ein Übungsbetrieb ist ohne Einschränkungen darstellbar.“

Dabei seien Dinge berücksichtigt worden, wie zum Beispiel Bremsgeräusche der Einsatzwagen, das Schlagen von Kofferraumdeckeln und die Zeiten, in denen Schulungen und Übungen am Standort stattfinden.

Auch im Notfallbetrieb sei der Lärmschutz sichergestellt. Die geltenden Richtwerte jedoch müssten hierfür nicht als Vergleichswerte hinzugezogen werden, weil die Feuerwehr dem Schutz von Menschen diene und sie deshalb anders zu bewerten sei, als etwa der Lärm einer Gaststätte oder eines Handwerksbetriebs.

Ein Martinshorn könne nicht mit Schalldämpfern ausgestattet werden.

Dann schaffe es nicht mehr das, was es soll: aufmerksam machen und den Weg frei machen, um Leben zu retten, so der Experte. Das sei der Grund, warum die direkten Anwohner das Ausrücken der Fahrzeuge hören würden.

Hintergrund:
Der Stützpunkt an der Wallstraße sei mit seinen 50 Jahren am Ende seiner maximalen Lebensdauer angekommen, so Bürgermeister Dr. Nico Ritz. „Zukunftsfähig ist dieser Standort nicht mehr,“ so Nico Ritz. Der Raum in der Kernstadt sei so begrenzt, dass dort weder umgebaut noch erweitert werden könne. Auch die Zahl der Parkplätze sei zu gering. Bei der Feuerwehr in Holzhausen ergäbe sich ein ähnliches Bild: das Haus sei zu klein, zu marode, nicht zeitgemäß. Es fehlten dort Parkplätze für die Einsatzkräfte. Der Bedarf sei bei der Holzhäuser Feuerwehr noch höher als in der Kernstadt. Die Stadt habe die Pflicht, einen zukunftsfähigen Brandschutz bereit zu stellen.

Deshalb soll die Feuerwehr in Holzhausen noch in diesem Jahr eine Übergangshalle am Sportplatz erhalten. Denn mit dem Neubau des Feuerwehrstützpunktes, in den auch die Feuerwehr Holzhausen miteinziehen soll, kann voraussichtlich erst 2029 begonnen werden. Der Neubau wird frühestens 2030/2031 zur Verfügung stehen, sagte der Bürgermeister. Fragen der Anwesenden wurden ausführlich beantwortet. (di)