Dasein
Selma Merbaum - "Ich möchte leben"
LebensARTkonzerte
Selma Merbaum
„Ich möchte leben“
– mit Liedern nach ihren Gedichten
‚Blütenlese‘.
Literarisches Konzert
am Freitag, 24. Oktober 2025
um 19 Uhr im ‚Kunst+Kultur GLASHAUS‘
in Homberg (Efze), Welferoder Straße 23.
Selma Merbaum (auch: Meerbaum-Eisinger nach ihrem Stiefvater) wurde am 15.8.1924 in Czernowitz geboren. Schon sehr früh las sie Gedichte von Heinrich Heine, Rainer Maria Rilke, Klabund, Paul Verlaine und R. Tagore. Ab 1939 begann sie, eigene Gedichte zu schreiben und aus dem Französischen, Rumänischen und Jiddischen zu übersetzen. Nach dem Einmarsch deutscher Truppen im Juli 1941 wurde die Familie Eisinger gezwungen, im Ghetto der Stadt Czernowitz zu leben.
1942 wurde die Familie (wie Paul Celans Eltern und alle anderen Juden in Czernowitz) von den Rumänen in das rumänische Arbeitslager Michailowka in Transnistrien (Ukraine) deportiert. Dort starb Selma Meerbaum-Eisinger am 16.12.1942 an Flecktyphus.
Ihr Werk „Blütenlese“ enthält 57 Gedichte. Es ist ein von Selma mit Bleistift handgeschriebenes, ihrem ein Jahr älteren Freund Lejser Fichman, ihrer großen Liebe, gewidmetes Album. Dieses wurde von Fichman während des Krieges einer Freundin Selmas übergeben, durch die es nach Israel gelangte. Dort wurden die Gedichte erstmals als Privatdruck veröffentlicht. Fichman war auf der Flucht nach Palästina umgekommen.
Nachdem von Bukarest aus 1968 ein Gedicht nach Ostberlin zur Veröffentlichung gelangte und 1976 einen Privatdruck in Israel initiierte, erfolgte die eigentliche Entdeckung Selma Merbaums erst im Jahre 1980 durch die Veröffentlichung ihrer Gedichte in Deutschland unter dem Titel „Ich bin in Sehnsucht eingehüllt“. Bei den überlieferten Gedichten handelt es sich vorwiegend um impressionistische Liebes- und Naturlyrik, geprägt von tiefer Melancholie und von erstaunlicher Stilsicherheit. Hilde Domin gestand einmal, die Gedichte Selma Meerbaum- Eisingers, die so rein, so schön, so hell und so bedroht seien, weinend vor Aufregung gelesen zu haben. Das schmale Werk der mit achtzehn Jahren ermordeten Autorin gehört neben den Gedichten Rose Ausländers und Paul Celans, mit dem sie einen gemeinsamen Urgroßvater hatte, zum großen literarischen Erbe der ausgelöschten deutsch-jüdischen Kultur der Bukowina.
Soziale ‚HUTKASSE‘
Vita
Anne Petrossow (Mezzosopran) absolvierte die nebenberufliche Kirchenmusikausbildung für Orgel und Chorleitung in Göttingen und setzte ihre Gesangsausbildung u.a. bei Mardy Byers und Traudl Schmaderer fort. Sie ist als Organistin und Kammermusikerin tätig, singt in verschiedenen nordhessischen Chören und wirkt in Solo- und Ensemble-Konzerten mit.
Vita
Julia Reingardt studierte und legte im Jahr 2000 an der Musikakademie Kassel die künstlerische Reifeprüfung im Fach Kammermusik mit Auszeichnung ab. Sie ist eine gefragte Klavierbegleiterin und Pianistin, die sich verstärkt der Liedbegleitung und der Kammermusik widmet. Neben ihrer Konzerttätigkeit begleitet sie Meisterkurse und Wettbewerbe und ist auch als Organistin und Korrepetitorin tätig.
Vita
Peter Will, Jahrgang 1958, ist bekannt als Schauspieler und Regisseur des Musiktheater Dingos sowie als langjähriger Leiter der Theater-AG der Reformschule Kassel. Musikalisch ist er als Sänger in den Formationen Stimmbänd und Blues Juice tätig. Peter Will führt durch das Programm und leiht den Gedichten Selma Merbaums seine Stimme.
Homberg, den 13.10.2025
Bernd Foerster
für die Projektgruppe „DAsein“ im Homberger Kulturring e.V.,
Telefon 05681 3633,
dasein@homberger-kulturring.de,
www.da-sein.online

