
Fachwerkstadt Homberg (Efze)
Fachwerktriennale in Homberg (Efze) gut besucht
„Wohnen und Bleiben“

Die Fachwerktriennale, an der sich in diesem Jahr am Donnerstag, 11. September 2025, auch die Stadt Homberg (Efze) wieder beteiligt hat, findet alle drei Jahre in zahlreichen Teilnehmerstädten der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Fachwerkstädte (ARGE) statt. Das Leitthema der Fachwerktriennale 2025 lautet in diesem Jahr „Resiliente Fachwerkstädte – Quartiere der Zukunft“. Die Veranstaltung wird im Rahmen der „Nationalen Stadtentwicklungspolitik“ des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung gefördert. In Homberg trafen sich 33 Teilnehmende mit Expertinnen und Experten im Kulturzentrum Krone, Holzhäuser Str. 2, unter dem Motto: „Wohnen und Bleiben“. Begrüßt wurden die Teilnehmenden von der Ersten Stadträtin Claudia Ulrich und Hans Benner von der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Fachwerkstädte. Moderiert wurde die Veranstaltung von Dr. Uwe Ferber von der StadtLand GmbH.
In allen Vorträgen ging es um das Bestreben, Menschen darin zu unterstützen, in den bestehenden Fachwerkhäusern und Wohngebäuden zu wohnen und zu bleiben bzw. sie wieder zu beleben.
Die Stadt Homberg (Efze) hat mit dem Projekt „Kleinstadt im Wandel – Von der Kleinstadt zur Wandelstadt“ der Nationalen Stadtentwicklungspolitik überregional auf sich aufmerksam gemacht. Auf der Fachwerktriennale 2025 referierte Christiane Voith von der Stadt den aktuellen Stand des Projektes und umriss die zukünftigen Herausforderungen, die auf die Stadt warten, um die Fachwerkstadt resilienter aufzustellen. Außerdem stellte die Klimaschutzmanagerin Helene Peters das neue Hausaufgabenheft zum Thema „Im Fachwerk zu Hause“ für Homberger Schülerinnen und Schüler der Klassen 1 – 6 vor. Ein Impulsvortrag zum Thema „Gemeinschaftliches Wohnen“ im Rahmen des „Sommer der Wohnprojekte“ präsentierte Frau Afra Höck von der Landesberatungsstelle. Ergänzt wurde der Beitrag mit dem Praxisbeispiel zum gemeinschaftlichen Wohnen des Mondhofs Treysa durch Georg Schlamann. Das Thema „Wohnungsleerstände und deren Aktivierung“ ist eine bundesweite Herausforderung. Frau Gisela Sinz vom Institut Raum & Energie präsentierte die neue Online-Plattform zu diesem Thema. Mit der Einführung in das Förderprogramm „Jung kauft Alt“ zum Erwerb von Bestandsimmobilien informierte Vera Chaudhuri vom Hessischen Ministerium für Finanzen über dieses Förderprogramm und das Hessengeld. Im anschließenden regen Dialog des Publikums mit den Expertinnen und Experten endete die Vortragsreihe. Abschließend folgte eine geführte Erkundung der Wandelorte durch Homberg, zu der alle Teilnehmenden eingeladen waren.
Hintergrund: „Wohnen und Bleiben“ - Das Thema zur Fachwerktriennale 2025 in Homberg (Efze)
Wohnungsleerstand, Einbußen im Handel, Bevölkerungsverluste und nachlassendes privates Engagement geben Anlass zur Sorge. Gerade im Bereich alter Fachwerkbestandsimmobilien sehen sich Städte, die sich in der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Fachwerkstädte e. V. zusammengeschlossenen haben, massiv mit den Folgen des demografischen Wandels konfrontiert. Menschen zu helfen, im Fachwerkbestand zu wohnen und zu leben, das ist das Ziel aller Bestrebungen. Die Aufhebung der Einschränkungen und Hindernisse, wie zum Beispiel historisch gewachsene kleinteilige Stadt- und Gebäudestrukturen, behördliche Auflagen und technische wie energetische Anforderungen, sollen entwickelt werden. Damit kann neues Leben in Fachwerkgebäude einziehen und die Flexibilität beim Stadtumbau gestärkt werden. Die Tagung machte deutlich, dass integrative, architektonische, städtebauliche, wirtschaftliche und soziale Ansätze zur Stadtentwicklung nötig sind, um Fachwerkstädte zu erhalten und sie auch wirtschaftlich zu revitalisieren. Fachwerkstädte müssen insgesamt resilienter werden.
Auf der Fachwerktriennale wurde aufgezeigt, wie Hombergs charakteristischer und wunderschöner Altstadtkern mit Bürgerbeteiligung proaktiv in eine dynamische Raumnutzung und Lebensraumgestaltung überführt wird.
Zitate der Vortragenden zum Thema
Hans Benner: „Wir von der ARGE verstehen uns als Netzwerk. Herzlichen Dank an die Stadt Homberg, dass wir hier zu Gast sein dürfen.“
Dr. Uwe Ferber zum Thema Leerstand: „Es gilt, in den nächsten Jahren einen steinigen Weg zu beschreiten. Homberg hat hier schon einige Erfolge erzielt.“
Christiane Voith: „Wir möchten die Kernstadt wiederbeleben, sie mit Leben füllen. Die Kernstadt ist historisch, aber kein Museum. In unterschiedlichen Vorhaben versuchen wir gemeinsam mit Expert*innen und der Bürgerschaft herauszufinden, welche Maßnahmen zielführend für eine resiliente Stadtentwicklung sein können.“
Afra Höck: „Wie können wir in Zukunft gut, lange und selbstbestimmt wohnen? Die Zukunft der Städte liegt im gemeinschaftlichen Wohnen statt im Leerstand. Bedarfe können in Bestandsimmobilien gedeckt werden. Es geht darum, langfristig preisstabile Wohnungen zu schaffen und damit die nachhaltigen Lebensstile zu stärken.“
Vera Chaudhuri: „Wir fördern mit dem Förderprogramm „Jung kauft Alt“ erstmaliges, selbstgenutztes Wohneigentum.“ (di)
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- © Fotos: Uwe Dittmer

