Dorfentwicklung in Homberg
Mehr als nur ein Dorfgemeinschaftshaus
DGH Mörshausen: ein multifunktionaler Treffpunkt
Das Dorfgemeinschaftshaus (DGH) in Mörshausen ist der einzige öffentliche Treffpunkt im Dorf und hat daher eine hohe soziale Bedeutung für die Dorfgemeinschaft. Die Stadt Homberg (Efze) ist bestrebt, die Dorfgemeinschaftshäuser in den Stadtteilen zu erhalten und multifunktional weiterzuentwickeln, um dieses wichtige Angebot zu erhalten. Dadurch soll das neue DGH nicht einfach nur ein Gemeinschaftshaus im herkömmlichen Sinne sein, sondern ein multifunktionaler Treffpunkt für die Dorfbewohner und ihre Gäste.
Das wünscht sich das Dorf
Im Rahmen der Dorfmoderation Mörshausen wurde deutlich, dass das Dorf eine Aufwertung des Dorfgemeinschaftshauses wünscht. Was fehlt, ist jedoch ein Raum für kleinere Treffen. Die geplanten Maßnahmen wurden im Rahmen der Dorfmoderation Mörshausen (2021-2023) gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern des Dorfes erarbeitet. Im Rahmen der Dorfmoderation wurden insgesamt drei moderierte Veranstaltungen durchgeführt, zu denen jeweils öffentlich eingeladen wurde. Zwischenstände zur Planung wurden vorgestellt und gemeinsam mit den Einwohnern erarbeitet. Die aktuelle Planung wurde 2024 dem Dorf präsentiert und mit dem Ortsbeirat und den Bewohnern von Mörshausen besprochen und diskutiert.
2015 hatte sich der Dorfverein Mörshausen gegründet und die Trägerschaft für das DGH von der Stadt Homberg (Efze) übernommen. Zweck dieser Maßnahme war die nachhaltige Sicherung und Entwicklung einer aktiven Dorfgemeinschaft, hierzu sollte das Dorfgemeinschaftshaus als repräsentativer Ort für Feste und Feiern, Präsentations- und Informationsveranstaltungen, Tagungen, Mitgliederversammlungen und Vorträge dienen. Es werden dort auch verschiedene andere Veranstaltungsformate, wie beispielsweise Kleinkunst- und Musikveranstaltungen, Ausstellungen, private Events und Kirmes- und Karnevalsveranstaltungen durchgeführt.
Die Sitzungen des Ortsbeirates finden ebenfalls dort statt, auch gelegentlich Fraktionssitzungen der Homberger Parteien. Hinzu kommen Versammlungen der Waldinteressenten, auch wird das DGH als Wahllokal genutzt. Regelmäßige Veranstaltungen sind die des Gymnastikvereins, der Mörshäuser Tanzgruppe, der Kickergruppe, Spieletage für Kinder, Adventsnachmittage und ein Sommerfest. Außerdem finden im DGH Mörshausen mehrmals im Jahr Familienfeste statt.
Mit der Sanierung und der maßvollen Erweiterung des Gebäudes sollen die vorhandenen Nutzungen für die Dorfgemeinschaft gesichert und durch weitere Angebote ergänzt werden.
Als neues und regelmäßiges Angebot ist ein Dorfcafé geplant, nach dem Vorbild des Angebots in Homberg-Welferode. Dort werden Kuchen aus der Dorfgemeinschaft gespendet und für ein offenes Caféangebot – insbesondere für Senioren – genutzt. Darüber hinaus sind im Saal und in der Küche Filmvorführungen und Kochevents geplant, entsprechende Akteure sind in der Dorfgemeinschaft vorhanden.
Der Anbau
Der Anbau kann und soll vielfältig nutzbar sein – daher ist dieser auch offen und nicht abgeschlossen, so dass sich hier verschiedene Nutzergruppen treffen können (z.B. Jugendliche, Kinder, Senioren, Omas und Enkel, Doppelkopfrunden).
Weil der Raum von der Straße aus einsehbar sein wird und in der Mitte des Dorfes liegt, soll er sich zu einem sozialen Treffpunkt entwickeln, im Sinne eines „überdachten“ Dorfplatzes. Bereits jetzt ist das DGH der wichtigste soziale Anlaufpunkt im Dorf, mit dem barrierefreien Anbau ist auch ein ungeplantes Treffen in der Dorfmitte möglich.
Der zusätzliche Raum ist auf ausdrücklichen Wunsch der Dorfgemeinschaft nicht geschlossen, nicht gedämmt und nicht geheizt, da von einer Nutzung insbesondere in den Sommer- und Übergangsmonaten ausgegangen wird. Gleichzeitig können durch diese Entscheidung Investitions- und Betriebskosten eingespart werden, es entsteht an dieser Stelle kein zusätzlicher Energieverbrauch. Durch die energetische Aufwertung des Gesamtgebäudes werden zudem die Betriebskosten für das DGH insgesamt gesenkt und der Energieverbrauch gemindert. Dies trägt wesentlich zur Zukunftssicherung des Gebäudes bei.
Das Bauprojekt wird aus dem Förderprogramm der Dorfentwicklung finanziert und unterscheidet die Baumaßnahme im DGH plus Anbau von der Freifläche vor dem DGH (Start voraussichtlich Mitte Oktober). Also ein Förderprogramm mit zwei unterschiedlichen Projekten.
Die Baumaßnahmen
Der Start der Baumaßnahme war Ende August mit den Vorbereitungsmaßnahmen für den Anbau an das DGH. Im Inneren des DGH wurde mit den Abbrucharbeiten in den Sanitärbereichen begonnen (Abriss der alten WC-Trennwände und Fliesen). Die Fensterbaufirma hat im Saal des DGHs und in der Feuerwehr bereits als Maßnahme der energetischen Aufwertung des Gebäudes die Fenster ausgetauscht.
Im Saal wurden die alten Deckenplatten entfernt, hier soll die marode Dämmung an die heutige Wärmeverordnung angepasst werden. Eine Trennwand und die Aufwertung des Saals (inkl. Decke) sind für eine flexiblere Nutzung gewünscht. Eine Teilung des Saals erscheint in jedem Fall sinnvoll, die Technik der Trennelemente hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert und ermöglicht eine komfortable Nutzung. Mit einer Aufwertung des Gebäudes soll auch die Akustik des Saals verbessert werden. Die Sanitäranlagen sind in einem schlechten Zustand und bedürfen einer grundhaften Komplettsanierung. In Anlehnung an die Versammlungsstättenverordnung sowie die allgemeine Barrierefreiheit wurde die Planung der Toilettenräume angepasst. Zusätzlich zur Herren- und Damentoilette ist ein barrierefreies WC geplant.
Für eine energetische Aufwertung ist der Abbruch der Glasbausteine im Eingangsbereich ebenfalls von großer Bedeutung. Über eine Dachverlängerung im Eingangsbereich kann der Vorplatz des DGHs auch als Wartebereich für die Bushaltestelle auf der anderen Straßenseite genutzt werden.

Ziel ist es, zunächst den Anbau fertig zu stellen, damit die Wege- und Landschaftsbaufirma mit der Neugestaltung des Außenbereichs beginnen kann. Die Auftragsvergabe fast aller Gewerke hat bereits stattgefunden: Dachbau, Trockenbau, Fliesen, Raumteiler, Innentüren, Stahlbau, Sanitärtrennwände und Elektroinstallationen.
Eine Entscheidung über die Auftragsvergabe der Gewerke Heizung und Sanitär, Eingangselement und Malerarbeiten steht noch aus. Danach sind alle Gewerke für die Baumaßnahme vergeben.
Dadurch, dass der Betrieb und die Trägerschaft in Mörshausen durch die Dorfgemeinschaft übernommen wurde, wird die Stadt hier bereits von personalintensiven Aufgaben deutlich entlastet. Daher soll mit der beantragten Maßnahme auch ein Anreiz für andere Stadtteile geschaffen werden, stärker Verantwortung für ihre jeweiligen Gemeinschaftsräume zu übernehmen.
Die Finanzierung des Eigenanteils der Investitionen, der Betriebs- und Folgekosten wird vollständig durch die Stadt Homberg (Efze) übernommen. (di/Fotos: jh)