Integrationsnetzwerk

Für EU2-Bürger aus Rumänien und Bulgarien

Biser Ivanov – Vermittler zwischen den Kulturen

Bereits im Oktober 2020 ist die Stadt Homberg dem „Förderprogramm zur Unterstützung und Integration von im Schwalm-Eder-Kreis ansässigen EU2-Bürgern“ beigetreten. Neben Homberg beteiligen sich hier die Kommunen Borken, Gudensberg und Schwalmstadt an diesem Projekt.

Als EU2-Bürger gelten Menschen, die eine Staatsbürgerschaft der 2007 der Europäischen Union beigetretenen Staaten besitzen. Zu diesen Ländern gehören Bulgarien und Rumänien.

In den letzten Jahren wurde auch in Homberg (Efze) ein vermehrter Zuzug von EU2-Bürgern   festgestellt. So waren es 2020 immerhin 81 Bulgaren und 115 Rumänen, die hier ihren Erstwohnsitz gemeldet haben.

Ein Großteil dieser Menschen sind sogenannte: Roma. Die meisten davon sind aus beruflichen Gründen hier. Dieser Bevölkerungsgruppe soll nun durch das Förderprogramm mit Rat und Tat zur Seite gestanden werden.

Diese Aufgabe übernimmt Herr Biser Ivanov. Er selbst versteht sich als Kulturvermittler. Durch seine Arbeit möchte er zur Integration der Menschen aus Südosteuropa beitragen, die nun im Schwalm-Eder-Kreis wohnen. Biser Ivanov ist gebürtiger Bulgare und hat dort acht Jahre als Polizist gearbeitet. Seit 2010 lebt er mit seiner Familie in Deutschland.

Ab 2017 war Herr Ivanov in Gudensberg als Integrationsberater tätig, wechselte dann seinen Arbeitsschwerpunkt in die Mobile Beratung für Roma und Sinti. Herr Ivanov kennt daher bereits etliche EU2 Bürger im Landkreis. So weiß er, dass viele davon ihre Deutschkenntnisse verbessern möchten und großes Interesse an einem niederschwelligen Deutschkurs, der sich mit den werktäglichen Arbeitszeiten vereinbaren lässt, besteht. Hier möchte Herr Ivanov auch in Homberg ansetzen. Auch bietet er Unterstützung bei der Wohnungssuche, bei der Vermittlung auf dem Arbeitsmarkt oder bei der Anmeldung in Kindergärten und Schulen.

Die Beteiligung der Stadt Homberg (Efze) am Förderprogramm bedeutet, dass Herr Ivanov   nun regelmäßig in der Stadt anwesend sein wird. Ab sofort wird er immer donnerstags im EinLaden des Diakonischen Werkes am Obertor Gebäude / Raum, ab 14:00 Uhr  eine wöchentliche Beratung anbieten. Am gleichen Tag wird er vormittags in der „Alten Sparkasse“ im Birkenweg 2 in Homberg (Efze) sein.
Beide Räumlichkeiten sollen ihm auch als Anlaufstelle für Bürger der Stadt Homberg (Efze) dienen, die wiederum Probleme und Schwierigkeiten mit dieser Bevölkerungsgruppe haben. So möchte er durch seine Arbeit Vorurteile sowohl bei der Mehrheitsgesellschaft als auch bei den südosteuropäischen Mitbürgern abbauen und für ein besseres Verständnis und ein Miteinander werben.

Ein weiterer wichtiger Ansatz soll auch ein Beratungs- und Vermittlungsangebot an Homberger Schulen und im Stadtpark „vor Ort“ sein. Gerade hier werden es junge Menschen sein, mit denen Herr Ivanov ins Gespräch kommen möchte. Hier gilt es besonders Kontakt zu dieser Zielgruppe herzustellen und Vertrauen aufzubauen, um gegebenenfalls in Konfliktsituationen frühzeitig aktiv werden zu können.

Die Angebote werden über die nächsten drei Jahre möglich sein. Unterstützt werden alle genannten Maßnahmen aus dem Landesprogramm WIR des Landes Hessens. Träger und Ansprechpartner ist der AKGG, mit einem Sitz in Gudensberg. Die AKGG ist aktiv in den Bereichen Jugendhilfe, Behindertenhilfe, Beratung und Bildung. (pö)