Umwelt und Klimaschutz

Klöckner: "Wir brauchen Kommunen für gesunde Wälder"

Bundesministerium unterstützt Städte in Hessen, Thüringen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt mit der Bundeswaldprämie

Die deutschen Wälder sind im Dauerstress – bundesweit. Die vergangenen drei Trockenjahre und der Borkenkäfer haben fast allen Baumarten schwer zugesetzt. Das traurige Resultat: Schadflächen, wo einst stolze Bäume standen. Diese zu räumen und zu standortangepassten und klimaresilienten Mischwäldern umzubauen ist ein großer Kostenfaktor – für die privaten Waldeigentümer, aber auch für zahlreiche Kommunen, die Waldflächen besitzen. Deshalb hat die Bundeswaldministerin Julia Klöckner die so genannte Bundeswaldprämie entwickelt. Wenn die Waldflächen eine Nachhaltigkeits-Zertifizierung haben, wird für jeden Hektar eine Prämie gezahlt. Weitere Voraussetzung ist, dass diese Zertifizierung mindestens zehn Jahre gehalten wird. Heute hat die Ministerin sieben Städten für insgesamt 5.833 Hektar Wald Bewilligungsbescheide in Höhe von 527.380 Euro übergeben. Julia Klöckner: „Die Lage in unseren Wäldern ist dramatisch. Die kommunalen und privaten Waldbesitzer unterstütze ich deshalb mit dem größten Umbauprogramm der Geschichte. Ein Kernstück dabei ist unsere Bundeswaldprämie, mit der wir unbürokratisch und schnell helfen. Bundesweit schreibt sie eine Erfolgsgeschichte und führt zu einem Nachhaltigkeits-Schub. Denn klare Bedingung für den Erhalt ist der Nachweis einer forstlichen Zertifizierung, die über den gesetzlichen Standard hinausgeht. Dass das ein starker Anreiz ist, zeigt sich darin, dass bereits über 900.000 Hektar Wald neu zertifiziert worden sind. Ich freue mich sehr, die Bescheide heute überreichen zu können. Gleichzeitig möchte ich ‚Danke‘ sagen, für das große Engagement: Ohne die Waldeigentümer – privat wie kommunal – werden wir die Schäden nicht beseitigen und die Wälder nicht an den Klimawandel anpassen können.“

 

Die Bundeswaldprämie erhalten haben:

 

Stadt

 

Antragsfläche in Hektar

 

Betrag in Euro

Kreisstadt Homberg Efze (Hessen)

622

62.200

Stadt Saalfeld (Thüringen)

855

85.500

Hansestadt Uelzen (Niedersachsen)

898

107.160

Stadt Paderborn

(Nordrhein-Westfalen)

813

81.289

Stadt Neustadt (Hessen)

982

24.921

Stadt Kaltennordheim (Thüringen)

909

90.910

Hansestadt Havelberg (Sachsen-Anhalt)

754

75.400

Summen

5.833

527.380

 

Die Bundeswaldprämie ist im November 2020 gestartet, es stehen insgesamt 500 Millionen Euro zur Verfügung. Für die Auszahlung gelten zwei Bedingungen:

1. Die Prämie ist an die Voraussetzung einer forstlichen Zertifizierung geknüpft, die über den gesetzlichen Standard hinausgeht. Zum Beispiel braucht es in den Be-wirtschaftungsplänen eine Strategie zur Anpassung der Wälder an den Klimawandel.

2. Außerdem muss die nachzuweisende Zertifizierung zehn Jahre gehalten werden. Bis heute wurde die Prämie von über 121.900 Waldbewirtschaftenden für insgesamt 428 Millionen Euro beantragt. Über 297 Millionen Euro sind bereits ausgezahlt worden. Bis jetzt haben über 5.200 Kommunen einen Antrag gestellt. Auch die beabsichtigte Lenkungswirkung in Richtung mehr Nachhaltigkeit der Prämie ist bereits eingetreten: Die zertifizierte Waldfläche in Deutschland ist um über 900.000 Hektar angestiegen. (BMEL)