Jugend- und Gemeinwesenarbeit

MachWerk: Offen für alle mit neuem Format

Das „MachWerk“ in der Untergasse hat sich als offene Werkstatt etabliert

Was im letzten Jahr als kühne Vision im Rahmen des Summer of Pioneers begann, ist mittlerweile innerhalb der Jugend- und Gemeinwesenarbeit der Stadt Homberg (Efze) zu einer offenen Werkstatt für Homberg gewachsen. Aus dem außerschulischen Lernort für Kinder und Jugendliche ist ein offenes Angebot für alle Homberger:innen geworden. Dank der großzügigen Spenden vieler Unternehmer:innen und Bürger:innen ist die Werkstatt vielfältig ausgestattet. Hier finden Schüler:innen Homberger Schulen nicht nur Werkzeuge und Materialien für den Werkunterricht. Die Räume bieten auch den perfekten Rahmen für Berufsorientierungsangebote und Praxisworkshops. Offene Handarbeits- und Malangebote laden zum kreativen Gestalten ein. Die Holzwerkstatt wird für Selbstmacher-Projekte genutzt.

 

Die offene Altstadt-Werkstatt startet mit neuer Kraft und erweitertem Angebot durch

Aktuell werden viele neue Angebote entwickelt und neue Ideen in die Tat umgesetzt. Neben außerschulischen Angeboten an den Vormittagen werden neue Angebote und Workshops die Idee der offenen Werkstatt noch weiter beleben und das „MachWerk“ als Treffpunkt, Möglichkeitsraum und Macher:innenort noch attraktiver machen. Der neue Werkstattleiter Marcel Buchspieß wird die Idee der offenen Werkstatt in Zukunft noch vielfältiger mit Leben füllen: „Das ‚MachWerk‘ mitten in der Altstadt soll zu einem Ort der Begegnung werden, der allen Generationen und Kulturen zum gemeinsamen Experimentieren, Werken, Gestalten, Reparieren und Lernen offen steht“. Um die vielen Angebote in die Tat umsetzen zu können, braucht es nicht nur Ideen, sondern auch Bürger:innen, die ihr Wissen und ihre Erfahrung gerne an andere weitergeben wollen. Deshalb freut sich das „MachWerk“ über jeden, der sich aktiv einbringen möchte.

Mit den „Werkbank-Gesprächen“ startet im „MachWerk“ ein regelmäßiger offener Gedankenaustausch

Eines der neuen Angebote sind die „Werkbank-Gespräche“, die ab Juli regelmäßig im „MachWerk“ stattfinden werden. Motto: So hab‘ ich das noch nicht gesehen. Mit dem neuen Format wollen wir das „MachWerk“ noch weiter öffnen. Als Forum für neue Ideen. Als Treffpunkt für Menschen, die etwas bewegen möchten. Die sich aktiv mit Themen unserer Zeit auseinandersetzen möchten und so eine andere Sicht gewinnen.

Dazu laden wir einmal im Monat spannende Gesprächspartner:innen ein, die zum Nachdenken und Überdenken anregen. Die Standpunkte mitbringen, die bewusst auch mal außerhalb unseres Tellerrands liegen. Die fürs Selbermachen plädieren, Angeln als Bereicherung sehen, Corona als Stärkung nutzen, oder, oder, oder …

Geplant ist das neue Format als kurzer, etwa 15-minütiger Vortrag eines Impulsgebenden mit anschließender offener Diskussion und inspirierendem Austausch bei Abendbrot und Feierabendbier in ungezwungener Atmosphäre. Immer jeden zweiten Mittwoch im Monat. Immer im „MachWerk“. Immer von 19 Uhr bis 21 Uhr. Immer inspirierend. Immer anders. Und immer offen … auch im Ergebnis.

Werkbank-Gespräch #01

Die Magie der ersten Male – oder, warum wir öfter Neues probieren sollten

Mittwoch, 13. Juli 2022

19:00 bis 21:00 Uhr

im „MachWerk“ in der Untergasse 6 in Homberg

Impulsgeberin Katharina Heckendorf spricht an der Werkbank über die Magie der ersten Male und plädiert dafür, öfter Neues auszuprobieren. Zum ersten Mal kaputte Kopfhörer reparieren, zum ersten Mal ein altes Möbel restaurieren, zum ersten Mal Gemüse anpflanzen. Und zwischendurch: Immer wieder scheitern. „Wir leben in einer Welt, in der alles immer verfügbar ist. Neu kaufen ist einfacher, als Altes zu reparieren“, sagt Katharina Heckendorf. Improvisieren, umfunktionieren, etwas herstellen und reparieren; wir haben es kollektiv verlernt. Unsere Welt verlangt aber, dass wir wieder mehr selbst machen, schon allein der Nachhaltigkeit wegen. „Schuster, bleib bei deinen Leisten“ gilt nicht länger. Im Gegenteil. Selbstmachen schenkt uns Durchhaltevermögen, Selbstbewusstsein und Krisenresistenz.

Katharina Heckendorf, Jahrgang 1988, ist Journalistin und Moderatorin unter anderem für DIE ZEIT, das Forbes Magazin oder die Technology Review. Sie ist Host des Urban Change-Podcasts der ZEIT-Stiftung. Zuletzt ist ihr Buch „Umwelthormone – das alltägliche Gift“ im Goldmann Verlag erschienen. Sie hat Volkswirtschaftslehre und Politikwissenschaften an der Universität zu Köln und parallel Journalismus an der Kölner Journalistenschule für Politik und Wirtschaft studiert. Aktuell saniert sie gemeinsam mit ihrer Familie einen maroden, denkmalgeschützten Fachwerkhof in Nordhessen. Im vergangenen Frühjahr berichtete sie im ZEIT-Magazin über die ersten Monate der Sanierung „Ein Traum vom Landleben, begraben unter Schutt“. (jkra)