Naturpark Knüll

Naturparkführer*innen erhalten Lehrgangszertifikat

Staatssekretär Oliver Conz überreichte Zertifikate

Staatssekretär Oliver Conz überreichte 18 Personen nach erfolgreich abgeschlossenem Lehrgang das Zertifikat „Ehrenamtliche Naturparkführer/innen für den Naturpark Knüll“. Das Führungsangebot des Naturparks Knüll startet ab sofort.
Spielerisch erkunden Schulklassen Wald und Wiese. Eine Wandergruppe lässt sich die traditionelle Landnutzung in einem der Wiesentäler erläutern. Eine Vogelstimmenexkursion lädt ein, unter sachkundiger Führung in die Dämmerung zu lauschen. Ein Angebot zu künstlerischer Landschaftsinterpretation verbindet Permakultur und Holzskulpturen. Vermittler/innen und Botschafter/innen für diese Angebote und Themen sind ehrenamtliche Naturparkführer/innen. Gemeinsam mit der Naturschutz-Akademie Hessen hat der Naturpark Knüll im vergangenen Herbst sogenannte Zertifizierte Natur- und Landschaftsführer/innen (ZNL) ausgebildet. Der 10tägige Lehrgang mit Abschlussprüfung ist sehr praxisorientiert angelegt und besteht aus einer Mischung aus „Drinnen und Draußen“, aus Vorträgen, Exkursionen, Gruppen- und Projektarbeit. Methoden der Umweltbildung, Führungsdidaktik und Landschaftsinterpretation wurden ebenso vermittelt wie naturräumliche und ökologische Grundlagen. Auch Landschafts- und Kulturgeschichte spielte eine Rolle im Lehrgang.

„Ich freue mich, heute den frisch gebackenen Naturparkführerinnen und Naturparkführern ihr Lehrgangszertifikat zu überreichen. Ob bewaldete Bergkuppen oder idyllische Wiesentäler, der Knüll bietet eine Vielzahl an Naturerlebnissen, die Dank des tollen ehrenamtlichen Engagements und den damit verbundenen Führungsangeboten jetzt allen Interessierten auf unterschiedlichen Wegen nähergebracht werden können. Der Naturpark Knüll dient mit diesem Angebot als Vorbild für andere Regionen und ich bin überzeugt, dass Klein und Groß von den vielseitigen Möglichkeiten begeistert sein werden“, sagte Umweltstaatssekretär Conz bei der Übergabe der Lehrgangszertifikate.

Vizelandrat: "Da entsteht Großartiges in unserer Region"

„Ich bin von der Entwicklung des jüngsten Naturparks in Hessen begeistert. Da entsteht etwas Großartiges in unserer Region, für alle Menschen, die hier leben und die hier Urlaub machen. Dass jetzt 18 Ehrenamtliche als Naturparkführerinnen und Naturparkführer ausgebildet wurden, wird den Naturpark den Menschen noch einmal näherbringen und zu geführten Exkursionen anregen. Ich freue mich jedenfalls, dass dieses so lang ersehnte Projekt einen solch positiven Verlauf nimmt“, so Vizelandrat des Schwalm-Eder-Kreises Jürgen Kaufmann.

„Wir sind sehr stolz darauf, dass wir bereits im ersten Jahr unseres Bestehens so viele hochmotivierte und gut ausgebildete Naturparkführerinnen und Naturparkführer gewinnen konnten. Ihr ehrenamtliches Engagement ist von großem Wert für den Naturpark und die ganze Region. Denn mit unseren Angeboten wollen wir für die Menschen da sein, möchten Freude, Faszination und Zuversicht mit dem Naturpark vermitteln. Dieses Ansinnen füllen die Naturparkführer/innen im direkten Kontakt zu den Menschen mit Leben“, sagt Dr. Nico Ritz, Vorsitzender des Zweckverbands Knüllgebiet.

Die Zertifikatsübergabe sollte bereits im Dezember stattfinden, musste aufgrund der Corona-Pandemie jedoch verschoben werden. Nun ist die Freude bei allen Beteiligten groß, als die Zertifikate im Wildpark Knüll überreicht werden konnten. Die Angebote des Naturzentrums Wildpark Knüll waren ein Beispiel für professionelle Umweltbildung während der Ausbildung, Wildparkleiter Dr. Wolfgang Fröhlich hat darüber hinaus einen Ausbildungstag zu den naturräumlichen Grundlagen gestaltet. Der Zertifikatslehrgang wurde mithilfe von LEADER-Mitteln zur Förderung des ländlichen Raumes finanziert.
Die Naturparkführer/innen sind ehrenamtlich tätig, viele sehen dieses Engagement als Ergänzung zu ihren beruflichen Tätigkeiten, andere nutzen die durch den Eintritt in den Ruhestand freigewordene Zeit.

Das Führungsangebot wird sukzessive in den Veranstaltungskalender des Naturparks eingepflegt und beworben. Für Gruppen sind die Veranstaltungen auch individuell buchbar.

Stimmen der Naturparkführer*innen

Eine Auswahl an Antworten der Naturparkführer/innen auf die Frage, was sie motiviert als solche tätig zu sein:

Dr. Brigitte Buhse: „Ich möchte das Wissen über die großartige und besondere Kulturlandschaft des Knülls weitergeben und einen Zusammenhang zu unserer heutigen persönlichen Lebenswelt herstellen.“
Maritta Ewald: „Mich motiviert, etwas in der Region für die Region zu übernehmen, zu leben und weiterzugeben.“
Kristina Fiand: „Ich habe den Knüll durch die vielen Facetten der Ausbildung noch mal mit ganz neuen Augen kennengelernt und begriffen, was für ein Schatz diese Landschaft im unterschätzten „Hessisch Sibirien“ ist. Begeistert haben mich die verschiedenen Ansätze der Naturparkführer/innen, ihre individuellen Führungen zu entwickeln. Sie sind so abwechslungs- und strukturreich wie der Naturpark Knüll.“
Claudia Fink: „Ich bin Naturparkführerin, weil ich mich schon seit meiner Kindheit mit dem Knüll, der Landschaft und der Natur verbunden fühle. Besonders fasziniert bin ich immer wieder auf's Neue von unseren Wäldern und den vielen schönen Ausblicken. Seit meiner Kindheit fühle ich mich der Region und ihrer Landschaft verbunden. Diese Begeisterung und Verbundenheit mit der Region möchte ich gern weitergeben.“
Anna Kleine: „Ich bin auf einem Bauernhof groß geworden und habe mich daher schon immer mit unseren natürlichen Ressourcen verbunden gefühlt. Während Ausbildung und Studium habe ich mich vor allem mit dem nachsorgenden, technischen Umweltschutz beschäftigt. Durch die Ausbildung als Naturführerin sehe ich die Möglichkeit, Menschen für die Natur zu sensibilisieren. Des Weiteren ist es mir wichtig, Menschen für die eindrucksvollen Natur-Phänomene, die mit Hilfe der Naturwissenschaften zu erklären sind, zu begeistern.“
Heinrich Nitz: „Ich liebe den Eisenberg mit seinen schönen Orchideen. Das ist für mich Motivation, Naturparkführer zu sein und vielen Interessierten diese Schätze in Natur zu zeigen. Und in einem Netzwerk von NABU, Alpenverein, DRK-Bergwacht und ungebundenen Freiwilligen diese Flächen mit Naturschutzmaßnahmen für unsere Kinder und Enkelkinder zu erhalten.“
Marina Sandner: "Mit meiner Arbeit als Naturparkführerin möchte ich bei jungen Menschen das Interesse und die Liebe zur Natur wecken und sie für einen achtsamen Umgang mit unserer Umwelt sensibilisieren."
Ute Schütz: „Wenn ich meinen Teilnehmenden nur einen klitzekleinen Bereich der Natur nahebringe, staune ich immer wieder über die Begeisterung und die Neugierde der Menschen und freue mich, wie glücklich sie nach unserem Ausflug sind.“
(Naturpark Knüll)