Natur- und Klimaschutz

Ökologische Landschaftspflege an den
Feldwegen des Homberger Stadtgebietes

50 Obstbäume füllen Lücken in den Obstbaumreihen – Habitatbäume für Artenvielfalt

Der städtische Landschaftsgärtner Christian Vaupel hat in den vergangenen zwei Jahren 50 neue Obstbäume an den Feldwegen des Homberger Stadtgebietes gepflanzt. Er füllte damit Lücken in den Obstbaumreihen auf. Sie waren dort durch das Absterben alter Obstbäume entstanden. Christian Vaupel weiß um den Wert alter, abgestorbener Obstbäume: „Alte abgestorbene Bäume werden geschnitten, sodass sie verkehrssicher sind und dann kann der alte Stamm als Habitat dienen.“

Abgestorbene Bäume dienen als Habitat für verschiedene Arten
Das Wort „Habitat“ kommt aus dem lateinischen und bedeutet „wohnen“. In abgestorbenen Bäumen befinden sich Höhlen, Faulstellen, blättrige Borke, Mulm oder zersetztes Holz. Hier lässt es sich für verschiedene Arten gut wohnen.

Das Artenspektrum reicht von höhlenbewohnenden Vögeln, Fledermäusen, Ameisen oder Käfern bis hin zu Pilzen, Moosen und Flechten. Dabei geht es um die Bewahrung der Artenvielfalt allgemein und das Überleben stark gefährdeter Arten im Speziellen. Im Bereich des behördlichen Naturschutzes hat sich in den letzten Jahren das Belassen von Habitatbäumen im öffentlichen Raum als fachliche Alternative bewährt. Da im Zuge des Klimawandels immer mehr Bäume kränkeln und der Mensch der Natur täglich Flächen von über 60 Hektar nimmt, ohne für adäquaten Ersatz zu sorgen, muss neuer Lebensraum für Arten geschaffen werden.
Ein Habitatbaum hat somit einen hohen ökologischen Wert, sieht aber meist unästhetisch aus, da durch die erforderlichen Schnittmaßnahmen zur Wahrung der Verkehrssicherheit, das klassische Bild eines Baumes verloren geht. (Informationen zum Habitatbaum: https://www.habitatbaum.com/de/fuer-erwachsene ). Landschaftsgärtner Christian Vaupel hat denn auch die abgestorbenen Obstbäume bis auf den Stamm beschnitten. Sie dienen künftig als Habitatbäume. Diese Baumstämme verfügen über einen langjährigen ökologischen Mehrwert. Diesen Mehrwert erreichen frisch gepflanzte Bäume jedoch erst nach jahrzehntelangem Wachstum.

Neuanpflanzungen mit ökologischem Mehrwert in der Zukunft
Nachpflanzungen von Jungbäumen werden oft als ökologisch sinnvolle Maßnahmen gepriesen, doch erfüllt ein frisch gepflanzter Baum erst nach 30 bis 40 Jahren relevante Funktionen wie Kühlungseffekte, Schattenwurf, Kohlenstoffbindung, Lärmregulation und ausgleichende Wirkungen auf das lokale Klima.

Dennoch sind Neuanpflanzungen ein wichtiger ökologischer Beitrag für das zukünftige Klima und die Artenvielfalt auf der Erde. 50 neue Obstbäume pflanzte Christian Vaupel in den Gemarkungen zwischen Homberg Holzhausen und Relbehausen; Holzhausen über dem Friedhof zum Basaltwerk Blum; in der Gemarkung Holzhausen unterhalb der Lichte und in der Gemarkung zwischen Homberg und Mardorf (Mardorfer Feld).

Dabei wurden folgende Arten gesetzt: Kirschen (Prunus avium i.S.), Zwetschgen (Prunus domestica i.S.), Apfel ( Malus domestica  i.S.) und Birnen (Pyrus communis i.S.).

Nach und nach werden weitere Bepflanzungen stattfinden. Somit sieht man auch zukünftig weiterhin schon von weitem die gewohnten Landschaftssilhouetten mit den typischen Obstbaumreihen im Homberger Stadtgebiet. Hier leistet die Stadt Homberg (Efze) einen wichtigen Beitrag zum Landschafts- und Klimaschutz und zur Sicherung der Artenvielfalt.  (di)