Neujahrsempfang der Stadt Homberg (Efze)

Thomas Ranft hielt Vortrag: „Mit frischer
Energie gegen die Klimakrise“

Fünf Homberger Damen wurden geehrt

Heiter bis wolkig“ – so umschreibt die Wetterredaktion des Hessischen Rundfunks gelegentlich das Wetter. „Heiter und voller Energie“ zeigte sich Meteorologe und TV-Moderator Thomas Ranft während seines Vortrags beim Neujahrsempfang der Stadt Homberg (Efze) in der Stadthalle am Freitag, dem 27. Januar 2023. In seinem Vortrag „Mit frischer Energie gegen die Klimakrise“ konnte er den 250 geladenen Gästen die Zusammenhänge, die die Klimakrise herbeiführen, einfach und nachvollziehbar erklären. Klimawandel, Nachhaltigkeit, Mobilitätswende oder Wetter, das sind ziemlich komplexe Sachverhalte, und genau die konnte TV-Moderator und Wissenschaftsjournalist Thomas Ranft einfach und nachvollziehbar vermitteln. Und er wollte nicht nur den Finger in die Wunde legen und unbequeme Wahrheiten ansprechen, sondern auch Lösungsansätze bieten, Chancen herausarbeiten und, dabei nicht zu vergessen, dass Wandel bedeutet, Menschen mitzunehmen. Wie kann der Wandel angestoßen werden, wie kann man Menschen und Organisationen dazu motivieren, sie überzeugen? Ranft lieferte die Antworten und setzte mit seinen Keynotes Impulse, das Denken und Handeln bei Zuhörern zu verändern. Und er gab Hoffnung, denn Veränderung müsse beileibe nicht Verschlechterung bedeuten, im Gegenteil. Nur wenn alle die Maßnahmen zum Klimaerhalt sofort angehen, werden die Menschen ihren Wohlstand und Wirtschaftserfolg auch für die Zukunft sichern. Eine Überraschung hielten Lydia und Edith Köhler vom Homberger Kulturring für Thomas Ranft bereit, mit der er sicherlich nicht gerechnet hatte. Sein „Redaktionsassistent“ Fridolin der Frosch wartete schon am Rednerpult auf ihn. Er war eigens aus Frankfurt „inkognito“ angereist.

Vor dem Vortrag von Thomas Ranft begrüßte Stadtverordnetenvorsteher Jürgen Thurau die geladenen Gäste (unter ihnen die Staatssekretäre Dr. Bettina Hoffmann und Dr. Edgar Franke) und wagte einen Rückblick in das zurückliegende Jahr. Mit Gesang und Klaviermusik umrahmten Karin Stiel-Stracke (Gesang) und Markus Klöpfel (Am Flügel) das Programm.

Verleihung der Ehrenplakette an verdiente Persönlichkeiten

Die Laudationen für die fünf zu ehrenden Damen hielten Alfred Uloth (für Elisabeth Kaufmann), Joachim Pauli (für Gretel Döll), Bürgermeister Dr. Nico Ritz (für Edith und Lydia Köhler) und Silke Sechtling vom Familienzentrum (für Inge Koch).

Elisabeth Kaufmann: „Mehr als 30 Jahre Stadtführerin“

Der Vorsitzende der Burgberggemeinde Alfred Uloth hielt die Laudatio für Elisabeth Kaufmann und betonte: „Mehr als 30 Jahre lang waren Sie Stadtführerin in Homberg. In dieser Zeit widmeten Sie sich gerne ehrenamtlich der städtischen Historie. Sie haben Ihre ehrenamtliche Stadtführertätigkeit immer gerne und mit Liebe ausgefüllt. Vom Marktplatz aus führten Sie die Gäste in die Kirche, zum Rathaus, in das Hochzeitshaus über die Salzgasse bis zum Pulverturm. Im mittelalterlichen Kostüm führten Sie viele Touristen aus nah und fern durch die Gassen unserer Reformationsstadt. Als Märchenerzählerin bei Märchenveranstaltungen und vielen weiteren Ereignissen, wie dem Wurzgartenfest, waren Sie unterwegs. Bei Rosenhochzeiten auf der Burg trugen Sie zum historischen Bild bei, Sie arbeiteten ehrenamtlich im Verkehrsbüro der Stadt Homberg mit. Und das alles machten Sie „einfach gern“, wie Sie es selber einmal sagten. Ich freue mich, dass wir Sie, liebe Frau Kaufmann, heute hier ehren für Ihre jahrzehntelange, ehrenamtliche Arbeit zum Wohle unserer Stadt Homberg (Efze). Sie haben es verdient.“

Gretel Döll: „40 Jahre aktive Sängerin im Volkschor und Mitglied des DRK“

Der Vorsitzende des Seniorenbeirats Joachim Pauli fand in seiner Laudatio für Gretel Döll herzliche Worte: „Mit Dir, liebe Gretel, möchten wir heute einen Menschen ehren, der sich ebenfalls mit vollem Herzen für unsere Gemeinschaft einsetzt. 40 Jahre warst Du Kassiererin und aktive Sängerin im Volkschor Homberg. Im Jahr 1979 hast Du Dich für die Mitarbeit in der ein Jahr vorher gegründeten Planungsgruppe Freizeitspiele entschieden. Von 1980 bis in das Jahr 2007 hast Du dann aktiv in der Planungsgruppe Freizeitspiele Homberg mitgearbeitet. Und dort Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche in den Ferien entwickelt und durchgeführt. Du warst demnach 27 Jahre dabei und hast Dich mit Herzblut für die Kinder unserer Stadt engagiert. Nicht nur für die Kinder hattest Du schon damals ein Herz. Auch die Kranken lagen Dir am Herzen. Das drückt sich in Deiner ebenfalls beeindruckend langen, 40-jährigen Mitgliedschaft und ehrenamtlichen Tätigkeit beim Deutsche Roten Kreuz im Ortsverein Homberg aus. Schon seit dem Jahr 2001 haben wir Dich, liebe Gretel, bis heute an unserer Seite als Mitglied im Seniorenbeirat der Stadt Homberg. Du begleitest Fahrten und hast Kaffeeplausch-Veranstaltungen betreut und bist somit ein verlässlicher Ansprechpartner für die Homberger Seniorinnen und Senioren geworden. Du hast immer ein Ohr für die Sorgen und Nöte und die Anliegen unserer Senioren. Seit 2006 bis 2018 hattest Du das Amt der stellvertretenden Vorsitzenden inne und von 2018 bis 2021  warst Du amtierende Vorsitzende. Insbesondere in dieser gerade für Seniorinnen und Senioren schweren Zeit der Pandemie warst Du als Vorsitzende für uns alle eine wichtige Gesprächspartnerin und hast geholfen, Probleme zu lösen und neue Wege zu gehen. Bis zum heutigen Tag bist Du aktiv im Seniorenbeirat der Stadt tätig und bereicherst unsere Arbeitssitzungen mit Deinen Ideen und Vorschlägen. Heute möchten wir Dich deshalb ehren, liebe Gretel, und Dir für Deine langjährige ehrenamtliche Mitarbeit in unserer Stadt danken.“

Edith und Lydia Köhler: „Langjähriges Engagement mit Herzblut, Zuverlässigkeit und Ausdauer“

Bürgermeister Nico Ritz, der auch Vorsitzender des Homberger Kulturrings ist, hielt die Laudation für Edith und Lydia Köhler. Er sagte: „Mit Edith und Lydia Köhler möchten wir heute zwei Menschen ehren, die sich sowohl im politischen als auch kulturellen Bereich außerordentlich engagieren. Du, liebe Edith, bist 31 Jahre als Stadtverordnete bis heute politisch aktiv und arbeitest 10 Jahre aktiv im Homberger Kulturring mit.“

Mit Herzblut, Zuverlässigkeit, Genauigkeit und Ausdauer arbeite sie mit ihrer Schwester an dem reichhaltigen Programm des Homberger Kulturringes mit. „Ohne Euch wäre dieses Programm von der Idee bis zur Planung und Durchführung, wie zum Beispiel das Programm des Statttheaters oder die zahlreichen Konzertveranstaltungen, nicht möglich,“ sagte Nico Ritz.

Er fuhr fort: „Seit 1997, seit 26 Jahren, bist Du, liebe Lydia, schon Mitglied im Homberger Kulturring. Seit dem Jahr 2013 arbeitest Du aktiv mit und seit 2015 als Mitglied des Vorstands. Auf die Frage, wie ihr ehrenamtliche Engagement im Homberger Kulturring eigentlich begann, hatte sie einmal geantwortet: „Am 1. Februar 2013 habe ich mich bei der offiziellen Verabschiedung von meiner Arbeit im Rathaus mit dem Satz abgemeldet: "Ich bin dann mal weg“. Am Montag darauf klingelte das Telefon und die damalige Vorsitzende des Kulturrings, Christine Beutelhoff, war am Hörer. Sie sagte: „Lydia, ich habe eine Aufgabe für Dich“. So fing es für Edith und mich an und wir waren wieder da!“

Jedoch nicht nur im Kulturring ist Lydia Köhler seit dem Jahr 2013 aktiv. Sie ist schon seit 1988 Mitglied im Kuratorium Homberger Heimatmuseum. Dort arbeitet sie seit über zwanzig Jahren im Vorstand. Sie koordiniert und organisiert Ausstellungen und den Ostermarkt im Heimatmuseum. Und ihr haben es die Hombergerinnen und Homberger maßgeblich zu verdanken, dass das Stadtmodell restauriert worden ist und dass es auch ein Modell vom Kloster St. Georg gibt.

Lydia Köhler beschrieb die Motivation der beiden Schwestern einmal folgendermaßen: „Da unsere Stadt uns beiden am Herzen liegt und man nichts mit halben Herzen tun sollte, haben wir diesen Auftrag angenommen.“

„Ich denke, das sagt alles über Eure Einstellung und Liebe zu unserer Stadt aus. Deshalb möchten wir auch Euch heute herzlich für Euer langjähriges ehrenamtliches Engagement danken und Euch mit der Ehrenplakette der Stadt Homberg (Efze) auszeichnen“, schloss Bürgermeister Dr. Nico Ritz seine Rede.

Inge Koch: „Mit viel Engagement, Fachkenntnis und großem Netzwerk das Familienzentrum aufgebaut“

Ende der 1990er Jahre zeigte sich in Homberg und im Schwalm –Eder-Kreis die Notwendigkeit, den gesellschaftlichen familiären Veränderungen Rechnung zu tragen. Die Idee, ein Informations- und Beratungszentrum für junge Eltern und Familien zu gründen, entstand im Arbeitskreis „Förderung der Erziehung in der Familie“. Am 15. Januar 2001 gründete Inge Koch mit sechs weiteren engagierten Frauen das „Familienzentrum und Elternschule Schwalm-Eder-Kreis e. V.“. Inge Koch arbeitete zu dieser Zeit als Kinder-, Familien- und Frauenbeauftragte der Stadt Felsberg und hat den Bedarf von jungen Familien nach Information, Beratung und Begleitung in der frühen Familienphase in Homberg und dem Schwalm-Eder-Kreis erkannt. Sie war durchgehend vom Januar 2001 bis zum September 2022 die erste Vorsitzende des „Familienzentrums und Elternschule Schwalm-Eder-Kreis e. V.“

Durch die Verortung des Familienzentrums in Hombergs Altstadt im Multifuktionshaus bleiben der Stadt Homberg die Früchte der jahrelangen Arbeit von Inge Koch sichtbar und zentral erhalten. Dafür bedankte sich Laudatorin Silke Sechtling vom Familienzentrum bei Inge Koch: „Wir freuen uns, auch weiterhin von Inge Kochs Erfahrung, ihrer Expertise zu profitieren.“

Ausblick und Schlusswort des Bürgermeisters

In seinem Ausblick auf das Jahr 2023 suchte Bürgermeister Dr. Nico Ritz in der guten Tradition des „Wort des Jahres“ mehrere positive Wörter des Jahres und blickte positiv in die Zukunft. Das Wort „Grundkonsens“ veranlasste ihn zu der Aussage, dass ein Grundkonsens auf der Welt bestehe, dass Frieden gegenüber dem Krieg der weit bessere Zustand sei. Und dass gegen den Klimawandel etwas getan werden müsse. Als Jugendwort des Jahres 2023 wählte Dr. Nico Ritz „vernünftig“. Es sei vernünftig, das Freibad zu sanieren, den Neubau des neuen Homberger Feuerwehrstützpunktes zusammen zu denken mit einem Neubau des Holzhäuser Feuerwehrgerätehauses. „Wenn wir unsere Stadt zukunftsfähig machen, sind wir insgesamt gut für die Zukunft gerüstet, so der Bürgermeister. 

Abschließend dankte er der Ersten Stadträtin Claudia Ulrich und ihren Damen für die Zubereitung des Büffets. (di)  

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