„Multilateral Cooperation Project“

Internationale Tagung in Homberg (Efze)

"Junge Menschen animieren, wieder aufs Land zu ziehen"

Im „Multilateral Cooperation Project“ geht es um einen aus Italien angeregten Austausch von „Best practice“-Beispielen zu Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen. Dabei ist die italienische Region Emilia Romagna Initiatorin des Projektes. Die Hessische Staatskanzlei mit den Städten Breuna und Wolfshagen brachten europäische Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus verschiedenen Regionen Italiens, Frankreichs, Polens und Deutschlands (Nordhessen) zusammen, um sich über Nachhaltigkeitssprojekte auszutauschen.  Drei Tage waren sie in Nordhessen, den Abschlusstag verbrachten sie in der Cittàslow-Stadt Homberg (Efze). Im Saal des Deutschen Hauses am Marktplatz 5 erwartete die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am 8. November 2023 ein fünfstündiges Programm, zu dem Hombergs Bürgermeister Dr. Nico Ritz alle Gäste begrüßte und einen Vortrag hielt. Dabei standen in Homberg die Themen „demografische Entwicklung“ und „Mobilität“ im Fokus.

Demografische Entwicklung der Nation

Die Region Nordhessen wird immer älter, die Bevölkerung nimmt ab. Wachstum findet nur in Metropolen wie Frankfurt statt. Von den Wenigen, die hier leben, sind noch weniger Menschen berufstätig. Diese Situation sei schlecht für Städte wie Homberg (Efze). Bürgermeister Dr. Nico Ritz verfolgt dabei den Lösungsansatz, junge Menschen zu animieren, wieder aufs Land zu ziehen. Dafür will Homberg Flächen für Wohnungen schaffen, alte Immobilien neu nutzen anstatt Neubauten zu erstellen. Die Altstadt-Kita, die in den Gebäudebestand einer alten Fachwerkscheune gebaut wurde, ist dafür ein gutes Beispiel. Als Zukunftsprojekt nannte Dr. Nico Ritz die Nutzung des Klinikareals mit altem Klinikum für ein Wohngebiet oder Mischnutzungsprojekte wie beispielsweise die ehemalige Engelapotheke mit Museumsnutzung und Wohnungen.  

Auf einem anschließenden Spaziergang führte Dr. Ritz die Gäste durch die Engelapotheke als barrierefrei umgebautem Fachwerkhaus hin zur Altstadt-Kita und auf die Baustelle hinter der Engelapotheke. 

Carsharing in Homberg 

Michael Schramek, Geschäftsführer der Firma EcoLibro/RegioMobil stellte nach dem Rundgang das System Carsharing vor. Warum ist Carsharing wichtig. Ohne eigenen PKW im ländlichen Bereich trotzdem mobil sein, keine hohen Kosten für die Anschaffung und Reparaturen aufwenden zu müssen, das seien die Vorteile dieser Mobilitätslösung. 

Es sei dabei wichtig, optimale Nutzungsbedingungen für das Carsharing zu schaffen, zum Beispiel indem man dafür sorgt, dass Menschen nicht jeden Tag einen Arbeitsweg haben der nur mit dem Auto machbar ist. Eine Lösung sei das Fahrrad oder das Homeoffice. Wenn man nur ab und zu das Auto braucht, nutze man das Carsharing eher. Aktuell gäbe es, so Schramek, 15 Autos in Homberg. Das Mobilitätsprojekt sei sehr erfolgreich in den Homberger Stadtteilen Welferode und Mühlhausen angelaufen. Die internationalen Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten insgesamt gute Impulse und nahmen neue Ideen und interessante Eindrücke mit nach Hause. (di)