Stadtentwicklung

Workshop über Stadtentwicklungsthemen

Themen Feuerwache, Busbahnhof, Wallgärten und Stadtzugang standen auf der Tagesordnung

Offene Diskussionen und ein reger Gedankenaustausch

Die Teilnehmenden des Stadtentwicklungsworkshops hatten sich vier große Stadtentwicklungsthemen auf die Tagesordnung geschrieben: die Feuerwache, den Busbahnhof, den Stadtzugang und die Wallgärten. Dabei ging die Stadt Homberg (Efze) mit Bürgermeister Dr. Nico Ritz und Fachbereichsleiter Markus Staedt mit einem neuen Format neue Wege. Eingeladen war nämlich ein Gremium aus Fachleuten, Planern und Architekten, Mitarbeitern der städtischen Verwaltung und Mitgliedern aus den Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung.  Bürgermeister Dr. Nico Ritz und Markus Staedt begrüßten die Runde. In den sechs Stunden von 10 bis 16 Uhr war die Tagesordnung im MachWerk prall gefüllt und am Ende konnten sich die Vorarbeiten sehen lassen.

Nach einer Einführung mit Erläuterungen der Zielsetzungen und Potentiale und Defizite der aktuellen Situation ging es weiter mit einer Ortsbegehung zu diesen Orten des Wandels. Bürgermeister Dr. Nico Ritz und Markus Staedt informierten vor Ort über mögliche Veränderungen im Kontext des Quartiers Freiheit und Busbahnhof. Dabei wurde verschiedene Varianten von Veränderungsmöglichkeiten im Dialog durchgespielt und abgewogen. Eine wichtige Diskussion vor Ort, die anschließend half, die Weiterarbeit im MachWerk konkreter werden zu lassen.

Der Rundgang:

Die Treppe zur Freiheit

Dabei wurde vor Ort die alte Steintreppe zur Freiheit gegenüber der Einfahrt zum Parkhaus Pulverturm genauso als mögliche Wegeverbindung in die Überlegungen miteinbezogen wie auch der Fußweg rechts an der Feuerwache vorbei in die Freiheit, auf dem die Gruppe dann auch in die Freiheit ging. Von der Freiheiter Straße aus diskutierte die Gruppe dann die unterschiedlichen Gestaltungs- und Entwicklungsmöglichkeiten der einzelnen Zugänge. Dabei kristallisierte sich heraus, dass es neben der Unterführung zur Freiheit auch den Fußweg an der Feuerwache und einen eventuell zukünftigen Durchgang zwischen Feuerwache und Damenstift als verbesserte Verbindung von Wallstraße und Freiheit geben könnte. Ziel soll ja sein, die Durchgängigkeit von der Freiheit hin in die Altstadt zu verbessern, um so die Verbindung beider Quartiere durchlässiger zu gestalten und die Wegeverbindungen zu stärken. Dabei kommt auch einem barrierefreien Zugang von der Altstadt auf die Wallstraße und umgekehrt eine wichtige funktionale Bedeutung zu.

Der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB)

Am ZOB teilte Bürgermeister Dr. Nico Ritz die Überlegung mit, den mittleren Bussteig auf die Kante zu verlegen und somit das Höhenniveau zur Wallstraße auszugleichen. Dabei ging es in der anschließenden Diskussion um die Frage, in welchem Maß und Form der ZOB verbessert werden könne.

Die Zugänge

Es gibt zwar schon mehrere Zugänge von der Wallstraße in die Homberger Altstadt, wie die Treppe am Hotel Stadt Cassel, das Neue Tor, den Durchgang am Pulverturm und die Holzhäuser Straße. Das ist auch gut so und sinnvoll für eine mittelalterliche Fachwerkstadt. Diese Zugänge werden aktuell jedoch zur Freiheit hin nicht in Form einer direkten und barrierefreien Wegeachse fortgeführt. Markus Staedt hierzu: „Mit dem neuen Zugang durch das ehemalige Computerfachgeschäft ACS mit dem geplanten Fahrstuhl kann man Barrierefreiheit im öffentlichen Raum umsetzen. Denn Homberg wird älter und bunter.“

Außerdem würden, so Staedt, direkte und barrierefreie Zugänge als positive Entscheidungskriterien auch Privatinvestitionen in der Altstadt und Freiheit anschieben helfen. Über die Zugänge und Wegeverbindungen entwickelte sich vor Ort eine angeregte Diskussion.

Die Freiflächen vor der Feuerwache

Dabei wurden auch die Freiflächen vor der Feuerwache in die Überlegungen mit einbezogen. Und die Frage, ob der ZOB vor die Feuerwache verlegt werden könne, was die Gruppe verneinte. Der ZOB soll dableiben, wo er jetzt ist. Das vereinfache dann auch den weiteren Planungsprozess der Umgestaltung der Feuerwache, die Freiflächen stünden der Feuerwache für eine Neugestaltung- und nutzung zur Verfügung. Und auch eventuelle Neugestaltungsmaßnahmen des ZOB könnten dann unabhängig vom Planungs- und Neugestaltungsprozess der Feuerwache durchgeführt werden.

Die Diskussion im Workshop

Katrin Hitziggrad von den Zukunftsoptimisten führte die Teilnehmenden in Bezug auf die Feuerwache und andere Objekte in die Fragen ein: Wie wollen wir wohnen? Und was bedeutet die Nutzungsperspektive in Homberg auf das Wohnen, Arbeiten und leben? Sie informierte über mögliche gemeinschaftliche Wohnprojekte in Bestandsgebäuden. Über die Wichtigkeit der Gestaltung des Wohnumfeldes und des Grundrisses einer Wohnung. Dabei sei darauf zu achten, welche Wohnbedürfnisse die unterschiedlichen Zielgruppen haben. Bei der Zielgruppe „Frau mit Kind“ muss das Wohnumfeld anders gestaltet sei (Nähe zu Kindergarten usw.) als bei Senioren. Dabei sei eine bedürfnisorientierte Projektstrategie wichtig, bevor man den Planungsprozess starte, so Hitziggrad.

Carolin Kaiser von destinetChange aus Bonn referierte über die Frage: Was macht einen Ort lebendig? Ihre Antwort: Menschen mit einem bestimmten Kontext und einer bestimmten Zielsetzung, warum sie in Homberg leben möchten. Dabei sei der interdisziplinäre Ansatz des Placemaking hilfreich. Wir schaffen einen Platz zum Leben, wenn wir Menschen 10 Gründe geben, ihn zu besuchen. Dabei spiele das Angebot an kulturellen Anlässen eine wichtige Rolle.

In der anschließenden Diskussion gaben die Fachleute einen Input. Wir berichten in der nächsten Woche weiter über den Workshop. (di)

Fortsetzung folgt